Living-AD – Living Guideline „S3-Leitlinie Management der atopischen Dermatitis“

Projektbeschreibung

In Deutschland leiden etwa 13 Prozent aller Kinder und rund drei Prozent der Erwachsenen an atopischer Dermatitis (AD). Diese entzündliche Hauterkrankung kann aufgrund der damit verbundenen Hautveränderungen (Ekzeme) und des ständigen Juckreizes zu einer starken psychischen Belastung führen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. Es gibt eine Vielzahl von Therapieoptionen, die jedoch in der Praxis nicht immer passgenau eingesetzt werden. Ein Grund hierfür ist, dass Empfehlungen zu neu zugelassenen Wirkstoffen bislang nicht immer zeitnah in die entsprechende S3-Leitlinie einfließen konnten.

Die Forschenden wollen mit ihrer Arbeit erreichen, dass die Leitlinie regelmäßig wissenschaftsbasiert aktualisiert wird, um die Behandlung von Menschen mit AD zu optimieren. Das Projektteam arbeitet methodisch nach dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen und Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Im jährlichen Rhythmus werden die wissenschaftlichen Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit der Therapieoptionen systematisch erfasst, bewertet und darauf basierend Behandlungsempfehlungen ausgesprochen. Dabei werden individuelle Faktoren der Erkrankten wie Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen berücksichtigt. Da dieses Vorgehen sehr zeitintensiv ist, werden im Projekt neue Ansätze entwickelt, um die Aktualisierungen möglichst ressourcenorientiert und bedarfsgerecht zu gestalten. Hierfür planen die Forschenden, systematische Übersichtsarbeiten zu entwickeln, in die künftig neue Forschungsergebnisse regelmäßig eingepflegt werden sollen, um stets einen aktuellen Überblick über die wissenschaftliche Grundlage der verschiedenen Therapieoptionen gewährleisten zu können.

Zudem will das Projektteam erstmals die Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten laienverständlich in Form einer Patienteninformation zusammenfassen.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 560.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall trägt die regelmäßige Aktualisierung der Leitlinie dazu bei, die Versorgungsqualität von Menschen mit AD zu verbessern. Zudem wird das Angebot einer frei zugänglichen Patienteninformation ermöglichen, dass die Betroffenen selbst sachkundiger mit ihrer Erkrankung umgehen und damit zu ihrem Heilungsprozess beitragen können.

Konsortialpartner

Medizinische Hochschule Hannover

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Weiterentwicklung von Leitlinien mit zukünftig regelmäßiger Aktualisierung (Living Guidelines)

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: laufend

Kontakt

Dr. Ricardo Niklas Werner
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Division of Evidence-based Medicine – dEBM
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450 618306
ricardo.werner@charite.de