LL Management NMA – Leitlinie zum Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien

Projektbeschreibung

Nahrungsmittelunverträglichkeiten kommen weltweit immer häufiger vor, und es gibt immer mehr Krankenhauseinweisungen infolge Typ-1 allergischer Reaktionen auf Lebensmittel. In Deutschland sind fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung von solchen Nahrungsmittelallergien betroffen. Studien zeigen, dass geschlechtsspezifische Besonderheiten bestehen: Während im Kindesalter eher Jungen betroffen sind, sind es bei den Erwachsenen häufiger Frauen, die an einer Nahrungsmittelallergie leiden. Auch die Ausprägung der allergiespezifischen Reaktion des Immunsystems wird vom Geschlecht beeinflusst. So kann die Reaktion im Hauttest oder die Produktion spezifischer Antikörper je nach Geschlecht variieren. In den vergangenen Jahren haben die Kenntnisse zu Diagnostik, Prävention und Therapie bei Nahrungsmittelallergien zwar insgesamt zugenommen, es existiert bislang aber keine ärztliche Leitlinie in deutscher Sprache auf S3-Niveau.

Das Forschungsteam im Projekt LL Management NMA will diese Lücke füllen und eine solche Leitlinie erstellen. Die Beteiligten werden entsprechend dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen und Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) vorgehen und überholte Behandlungsempfehlungen durch interdisziplinäre Behandlungsstandards und neuartige Methoden des allergologischen Managements ersetzen. Dazu gehört beispielsweise bei Kindern, vorbeugend Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln zu verabreichen, damit das Immunsystem diese als normal einstuft und nicht mehr überreagiert (Toleranzinduktion). In der Diagnostik ist ein wichtiges Ziel, geschlechtsabhängige Reaktionen auf Haut- und Allergietests zu berücksichtigen.

Das Projekt wird für zwei Jahre mit insgesamt ca. 350.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann mit der neuen S3-Leitlinie ein modernes Management einer häufigen alters- und geschlechtsübergreifenden Erkrankung geschaffen werden, das zu einer ganzheitlichen und wissenschaftlich fundierten Versorgung von Menschen mit Typ-1 allergischer Nahrungsmittelunverträglichkeit beiträgt.

Konsortialpartner

Technische Universität Dresden

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Weiterentwicklung von Leitlinien für die Versorgung bei häufigeren Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Margitta Worm
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450 518 105
margitta.worm@charite.de