MaGen – Gender-Unterschiede in der Magenkarzinomversorgung und deren Leitlinienadhärenz in Deutschland

Projektbeschreibung

Die Diagnose Magenkarzinom geht in Deutschland nach wie vor mit schlechten Prognosen einher. Das liegt vor allem daran, dass die Erkrankung über längere Zeit ohne Symptome verläuft und die Diagnose meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt wird. Untersuchungen und Tests zur Früherkennung von Magenkrebs sind in Deutschland jedoch nicht ausdrücklich Teil der gesetzlich vorgesehenen Vorsorgeprogramme. Internationalen Studien zufolge verläuft Magenkrebs bei Frauen zudem anders als bei Männern, weshalb eine geschlechtsspezifische Versorgung erforderlich ist. Auch hierzu fehlen in Deutschland wissenschaftlich belastbare Erkenntnisse.

Hier setzt das Projekt MaGen an. Die Forschenden wollen anhand von deutschlandweit erhobenen Routinedaten und Daten der klinischen Krebsregister (systematische Sammlung von Informationen in Form einer Datenbank zu Tumorerkrankungen) der Bundesländer ermitteln, ob in der klinischen Versorgung von Magenkarzinomen Unterschiede zwischen Frauen und Männern bestehen und ob eine solche unterschiedliche Versorgung Auswirkungen auf die Sterblichkeitsrate, Komplikationen und die Überlebenszeit der Betroffenen hat.

Die Forschungsfragen werden auf Grundlage von Daten der fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) und Daten der klinischen Krebsregister bearbeitet und getrennt voneinander ausgewertet. Da sich beide Analysen in ihren Aussagen ergänzen, können die Forschenden so ein umfassendes Bild der geschlechtsspezifischen Versorgung in Deutschland liefern.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 530.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können die Analyseergebnisse zu einer qualitativ hochwertigen, geschlechterorientierten und zunehmend individualisierten Behandlung von Magenkrebs beitragen. Auch liefern die Projektergebnisse die wissenschaftliche Datengrundlagen für eine mögliche Überarbeitung der S3-Leitlinie zur Behandlung von Magenkrebs sowie für die medizinische Aus‐ und Weiterbildung.

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Brandenburg

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. René Mantke
Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Hochstraße 29
14770 Brandenburg
+49 3381 411200
mantke.mhb@uk-brandenburg.de