MELIUS – Verbesserung der Versorgungssituation für Allergiker*innen bei geänderten UMwELtbedingUngen im Rahmen des KlimawandelS
Projektbeschreibung
Allergische Erkrankungen gehören zu den häufigsten nichtübertragbaren Erkrankungen und betreffen mehr als jedes fünfte Kind und fast jeden dritten Erwachsenen in Deutschland. Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis zählen zu den häufigsten Beschwerden und sind eine große Belastung für das Gesundheitssystem. Klimabedingte Umweltveränderungen führen zu einer höheren Allergenbelastung und haben häufig negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen.
Forschende im Projekt MELIUS wollen dieser Entwicklung nachgehen und Empfehlungen erarbeiten, die auf die Lebensumstände der Betroffenen zugeschnitten sind. Daher wird die Forschungsgruppe im Rahmen von GKV-Routinedatenanalysen in Verbindung mit Umweltdaten die Mehrbelastung des Gesundheitssystems durch umweltbedingte Allergiebeschwerden bewerten und Risikofaktoren für Allergiebeschwerden identifizieren. Durch begleitende Befragungen der Betroffenen zu individuellen Auswirkungen von Klimaänderungen auf die Gesundheit und die Lebensqualität werden die Patientinnen und Patienten mit Allergien, Asthma und Neurodermitis am Projekt beteiligt. Im Anschluss soll das Auftreten von Allergieerkrankungen in verschiedenen Klimaszenarien auf Basis von Simulationsmodellen vorhergesagt werden. Auf dieser Grundlage wollen die Forschenden effiziente und effektive Behandlungspfade für allergische Erkrankungen erarbeiten, die diese klimabedingten Faktoren berücksichtigen. Die Ergebnisse werden in zielgruppengerechtem Informationsmaterial für die Patientinnen und Patienten zugänglich gemacht und in Präventionsmaßnahmen einfließen. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,7 Millionen Euro gefördert.
Die erzielten Ergebnisse unterstützen Ärztinnen und Ärzte, aber auch Patientinnen und Patienten selbst, anhand ihrer individuellen Situation vorbeugende Maßnahmen gegen allergische Beschwerden zu ergreifen. Einen zusätzlichen nachhaltigen Nutzen erzielen die Ergebnisse, wenn sie in die elektronische Patientenakte einfließen.
Konsortialpartner
AOK-Bundesverband GbR, Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V., Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change gGmbH
Themenfeld: Gesundheit im Klimawandel
Sitz des Antragstellers: Bayern
Laufzeit: 01/2024 – 12/2026
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF23018
Kontakt
Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann
Universität Augsburg
Lehrstuhl für Umweltmedizin
Neusässer Straße 47
86156 Augsburg
+49 821 598 6427
claudia.traidl-hoffmann@med.uni-augsburg.de