MenDaSkin – S3-Leitlinie Psychosomatische Dermatologie – Mental health for skin patients

Projektbeschreibung

Erkrankungen der Haut sind weit verbreitet, und fast jeder dritte Betroffene leidet zusätzlich unter psychosomatischen oder psychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder körperlichen Beschwerden ohne erkennbaren Grund. Damit sind Hautpatientinnen und -patienten deutlich häufiger von psychischen Störungen betroffen als Personen ohne eine Hauterkrankung. Derzeit wird der hohe Bedarf an psychosomatischer und psychiatrischer Behandlung bei Hauterkrankungen unterschätzt, was zu einer Unterversorgung der Betroffenen führt.

Das Projektteam möchte den Patientinnen und Patienten einen evidenzbasierten, aktuellen Überblick über die Rolle von psychosozialen Faktoren bei Hauterkrankungen geben. Für Ärztinnen und Ärzte will das Team die Diagnose einer zusätzlichen psychosomatischen oder psychiatrischen Erkrankung erleichtern und Wege in eine geeignete Therapie aufzeigen.

Die bereits bestehende S1-Leitlinie für Psychosomatische Dermatologie soll in diesem Projekt gemäß dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft der Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) zur detaillierter angelegten S3-Leitlinie weiterentwickelt werden. Der Schwerpunkt liegt darauf, Standards zum Diagnostikverfahren und therapeutische Optionen für eine bedarfsgerechte Behandlung zu entwickeln. Dazu untersucht das Projektteam systematisch die vorhandene Literatur und bewertet deren wissenschaftliche Evidenz. Danach werden die Ergebnisse in einem strukturierten Konsensusprozess in einer S3-Leitlinie zusammengeführt. Diese Leitlinie soll auf der Homepage der AWMF für die Fachwelt publiziert und für die breite Öffentlichkeit in allgemein verständlichen Beiträgen aufbereitet werden. Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 368.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall trägt die S3-Leitlinie dazu bei, Gesundheit und Zufriedenheit von Menschen mit Hauterkrankungen und dadurch ausgelöste psychische Erkrankungen zu verbessern sowie die Kosteneffizienz im Gesundheitswesen nachhaltig zu erhöhen.

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Versorgung bei häufigeren Erkrankungen mit sektorenübergreifendem Koordinationsbedarf

Sitz des Antragstellers: Hessen

Status: laufend

Kontakt

Dr. Christina Schut
Justus-Liebig-Universität Gießen
Institut für Medizinische Psychologie
Psychoneuroimmunologie-Labor des Zentrums für Psychosomatik
Aulweg 123
35392 Gießen
+49 641 9945682
christina.schut@mp.jlug.de