NaMeCa – Online-Versorgungslotse für Menschen mit psychischen Erkrankungen – Navigating Mental Health Care

Projektbeschreibung

Im deutschen psychosozialen Versorgungssystem stehen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Beschwerden viele verschiedene Angebote bereit, z. B.: Beratungsangebote, digitale Gesundheitsanwendungen, ambulante Psychotherapie, ambulante fachärztliche Behandlung, stationäre Behandlung in Fachkliniken und Rehabilitationseinrichtungen, betreutes Wohnen, Wiedereingliederungshilfen. Aufgrund dieser Vielfalt ist das Versorgungssystem nicht leicht zu überblicken, der Zugangsweg zu einzelnen Angeboten oftmals unbekannt. Teilweise sind die Angebote auch schwer zugänglich oder zu wenig verfügbar, wie z. B. eine ambulante Psychotherapie. Dies kann dazu führen, dass Betroffene zu spät versorgt werden oder unpassende Versorgungsangebote wahrnehmen, die Beschwerden chronisch werden und die Belastungen der Betroffenen schwerer, was zu höheren Kosten für das Gesundheits- und Sozialsystem führen kann.

Ziel des Projekts NaMeCa ist es, einen Online-Versorgungslotsen zu entwickeln, der Betroffene dabei unterstützt, für sie angemessene Versorgungsangebote zu finden und wahrzunehmen. Zunächst wird eine systematische Bedarfs- und Bestandsanalyse gemacht. Basierend auf den Ergebnissen wird der Online-Versorgungslotse entwickelt und mit einer Gruppe von Betroffenen, Angehörigen und medizinischen Expertinnen und Experten getestet. Danach soll der Online-Versorgungslotse in einer wissenschaftlich fundierten Studie mit ca. 450 Betroffenen aus ganz Deutschland erprobt werden. Abschließend sollen die Ergebnisse bei Betroffenen und in wissenschaftlichen Fachkreisen bekannt gemacht werden.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 790.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall hilft der Online-Versorgungslotse Betroffenen sowie An- und Zugehörigen schneller und zielgerichteter Hilfsangebote zu identifizieren und wahrzunehmen. Es ist geplant, dass der Online-Versorgungslotse langfristig über das Internet (via www.psychenet.de) verfügbar gemacht wird und auch nach Projektende kontinuierlich aktualisiert wird.

Themenfeld: Patient-Empowerment

Sitz des Antragstellers: Hamburg

Status: laufend

Kontakt

Dr. Moritz Köhnen
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Martinistraße 52
20246 Hamburg
+49 40 7410 57705
m.koehnen@uke.de