OPTI-MASH – Zielgruppenspezifische Optimierung von Lebensstilinterventionen zur Verhaltensänderung bei metabolischer Dysfunktion-assoziierter Steatohepatitis
Projektbeschreibung
Die metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH) stellt die fortgeschrittene Verlaufsform der metabolischen Dysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) dar. Es handelt sich um eine Leberentzündung, die im Rahmen einer Leberverfettung auftritt und nicht durch Alkoholkonsum verursacht wird. Die Bedeutung der Erkrankung nimmt zu: Waren im Jahr 2016 etwa 3,3 Millionen Menschen in Deutschland an MASH erkrankt, werden für 2030 bis zu 4,7 Millionen Patientinnen und Patienten erwartet.
Die meisten Fälle von MASLD und MASH bleiben aufgrund unspezifischer Symptome unentdeckt bis schwerwiegende Folgeerkrankungen wie eine Fibrose, eine Zirrhose oder sogar Karzinome der Leber auftreten. Zudem geht die MASH mit einem erhöhten Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Adipositas einher.
Bisher gibt es keine medikamentöse Therapie, um MASH zu behandeln oder zu heilen. Oftmals ist die Ursache in ungünstigen Lebensgewohnheiten wie Bewegungsmangel oder falscher Ernährung zu finden. Programme zur Veränderung dieser Gewohnheiten – sogenannte Lebensstilinterventionen – werden jedoch von den Betroffenen eher selten in Anspruch genommen und auch nicht langfristig umgesetzt. Die Gründe hierfür sind bisher nur wenig erforscht.
Das Projekt OPTI-MASH setzt genau hier an: Im Fokus stehen Betroffene mit MASH. Um jedoch ein breiteres Verständnis für Entscheidungsprozesse bei der Inanspruchnahme von Lebensstilinterventionen zu gewinnen, werden im Rahmen der Erhebungen auch Personen mit MASLD einbezogen.
Die Partner im Projekt OPTI-MASH werden das bislang in Forschung und Praxis vorhandene Wissen über Lebensstilinterventionen zusammentragen sowie MASLD- und MASH-Betroffene befragen, an welcher Art von Lebensstilintervention sie teilnehmen und welche Kriterien sie bei ihrer Entscheidung für ein Programm berücksichtigen würden. Daraus wollen die Forschenden ableiten, welche Maßnahmen zu den Veränderungen der Lebensgewohnheiten bei den jeweiligen unterschiedlichen Zielgruppen erfolgreich sind, und entsprechende therapeutische Empfehlungen entwickeln. Diese sollen von Ärztinnen und Ärzten als Leitfaden genutzt werden, um ihre Patientinnen und Patienten gezielter und angepasst an ihre individuellen Alltagsgewohnheiten zu begleiten. Das Projekt wird für 42 Monate mit insgesamt ca. 520.000 Euro gefördert.
Die erarbeiteten Empfehlungen sollen dazu beitragen, Lebensstilinterventionen entsprechend der Präferenzen von MASLD- und MASH-Patientinnen und Patienten zu optimieren und deren erfolgreiche und langfristige Umsetzung zu ermöglichen.
Konsortialpartner
Kautz5 (KautzHoch5) gUG, Krankenhaus Nordwest
Themenfeld: Verhaltensorientierte Ansätze zur Verbesserung der medizinischen Versorgung
Sitz des Antragstellers: Niedersachsen
Laufzeit: 01/2023 – 06/2026
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF22032
Kontakt
Prof. Dr. Christian Krauth
Medizinische Hochschule Hannover
Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
+49 511 5324426
krauth.christian@mh-hannover.de