OptiStruk – Optimale Zuordnung von Patienten zu Fachabteilungen in Krankenhäusern nach Strukturqualität

Projektbeschreibung

Die Behandlung eines Patienten in der für ihn optimalen Fachabteilung eines Krankenhauses ist eine wichtige Voraussetzung für eine bedarfsgerechte Versorgung. Um die Versorgungsstrukturen aus planerischer Sicht in diesem Sinn optimal zu gestalten, bedarf es eindeutiger Qualitätskriterien. Sie helfen, die Krankenhausplanung zu optimieren und Patientenströme sinnvoll zu lenken. Das Projekt entwickelt dazu einen neuen Algorithmus, der hierzu einen Beitrag leisten kann.

Der Algorithmus wird in Abstimmung mit Medizinern, Fachgesellschaften und Krankenhausvertretern entwickelt. Auf der Grundlage definierter Patienteneigenschaften – beispielsweise Haupt- und Nebendiagnose, Art der Operationen bzw. Prozedur – identifiziert er die jeweils optimale Fachabteilung. Er berücksichtigt die Ausrichtung der Abteilungen, ihre apparative Ausstattung und die Qualifikation der auf ihr tätigen Ärzte und des weiteren Personals. Der Algorithmus soll insbesondere Fehlversorgungen aufdecken, z.B. eine unzureichende apparative Ausstattung  der Fachabteilung.

Die Studie analysiert aktuelle Daten von über acht Millionen Versicherten und die öffentlich verfügbaren Informationen aus den Qualitätsberichten der Krankenhäuser. Sie berücksichtigt Erkrankungen, die stationär behandelt werden müssen. Im besonderen Fokus des Projekts stehen dabei die ischämischen Herzkrankheiten sowie Schlaganfälle. In einem ersten Schritt identifiziert der Algorithmus auf Grundlage der vorhandenen Daten die für Patienten optimale Fachabteilungen. Danach wird das Ergebnis mit der tatsächlich erfolgten Zuordnung verglichen. Anhand eines Abgleichs von Soll- und Ist-Qualität lässt sich hierdurch die Qualität der Versorgung messen. Schließlich wird geprüft, wie sich eine nicht optimale Zuordnung von Patienten zu Fachabteilung auf die Ergebnisqualität im Krankenhaus auswirkt. Das Projekt wird für 36 Monate mit insgesamt ca. 660.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall trägt der Algorithmus dazu bei, die flächendeckende und fachgerechte Versorgung auf hohem Niveau weiterzuentwickeln. Zudem soll der Algorithmus Krankenhausträgern beispielsweise die Suche nach sinnvollen Kooperations- oder Fusionsmöglichkeiten erleichtern. Das Projekt dient außerdem als Brücke für eine sektorenübergreifende Planung, indem auch der niedergelassene fachärztliche Bereich mitbetrachtet wird.

Konsortialpartner

BKK Dachverband; Hochschule Anhalt; Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Ansgar Wübker
Prof. Dr. Boris Augurzky
RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, KB Gesundheit
Hohenzollernstraße 1-3
45128 Essen
0049 201 8149 242
ansgar.wuebker@rwi-essen.de; boris.augurzky@rwi-essen.de