Patient Power – Patient-Empowerment durch Patientenfürsprache und Beschwerdemanagement im Krankenhaus

Projektbeschreibung

Krankenhäuser sind gesetzlich verpflichtet, Patientinnen und Patienten eine Beschwerde zu ermöglichen (Beschwerdemanagement) und entsprechende Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen (Patientenfürsprache). Allerdings belegen die wenigen hierzu vorliegenden empirischen Studien, dass in der Umsetzung Verbesserungspotentiale liegen.

Das Projektteam Patient Power will in einer umfassenden empirischen Bestandsaufnahme ermitteln, inwieweit die Patientenfürsprache und das Beschwerdemanagement aktuell tatsächlich Patientinnen und Patienten bei ihren Rechten und Interessen unterstützen (Patient-Empowerment). Zudem sollen zentrale Einflussfaktoren für ein erfolgreiches Patient-Empowerment identifiziert werden. Auf dieser Basis werden gezielt Verbesserungsbedarfe und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Zunächst befragt das Projektteam an allen 1.650 deutschen Krankenhäusern das im Beschwerde- und Fürsprachebereich tätige Personal. Zudem befragen die Forschenden 2.000 Patientinnen und Patienten, die eine Beschwerde eingelegt haben, nach ihren Erfahrungen und Anliegen sowie die Geschäftsführungen von Krankenhäusern zur strategischen und operativen Verankerung der beiden Aufgabenbereiche. Schließlich werden national und international erfolgreiche Beispiele identifiziert und förderliche sowie hinderliche Faktoren der Umsetzung herausgearbeitet. Mithilfe der Ergebnisse will das Projektteam Handlungsempfehlungen entwickeln, beispielsweise für Praxisleitfäden von Krankenhäusern, für Mitarbeitende in der Patientenfürsprache und für das Beschwerdemanagement, Fortbildungen, die Entwicklung einer Internetplattform sowie zum gesetzlich vorgegebenen oder sonst ratsamen Anpassungsbedarf.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 900.000 Euro gefördert

Im Erfolgsfall bietet das Projekt erstmalig differenzierte und fundierte Erkenntnisse zu den strategischen, konzeptionellen und institutionellen Voraussetzungen für eine wirksame Patientenfürsprache und ein effektives Beschwerdemanagement. Dies trägt dazu bei, die Patientenorientierung in der Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Konsortialpartner

Bundesverband Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen e. V., Bundesverband Patientenfürsprecher in Krankenhäusern e.V, Deutsches Krankenhausinsitut e.V.

Themenfeld: Patient-Empowerment

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: laufend

Kontakt

Dr. Ute Karbach
Universität zu Köln
Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR)
Universität Köln
Eupener Straße 129
50933 Köln
+49 221 478 97101
ute.karbach@uk-koeln.de