PreFo – Folgen von Krebserkrankungen auf der Grundlage einer Verknüpfung von Krebsregister-, Krankenkassen- und Rehabilitationsdaten in Nordrhein-Westfalen

Projektbeschreibung

In Deutschland erkranken jährlich über 400.000 Menschen an Krebs und über 1 Million Menschen leben mit einer Krebserkrankung. Die Folgen einer Krebserkrankung und deren Therapie betreffen nicht nur den Gesundheitszustand, sondern erstrecken sich auch auf Rehabilitation und Rückkehr an den Arbeitsplatz. Ein umfassender Status der Folgen von Krebserkrankungen ist bisher in Deutschland nicht verfügbar.

Im Projekt PreFo möchte ein Forschungsteam an einer großen Gruppe von krebserkrankten Patientinnen und Patienten die vielfältigen Folgen dieser Krankheiten erforschen und Risikofaktoren für Folgeerkrankungen identifizieren. Dafür verwenden die Forschenden Angaben von unterschiedlichen Krankenkassen, Daten des Landeskrebsregisters Nordrhein-Westfalen und erstmalig auch Daten der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung zur Rehabilitation. Durch die Zusammenführung der unterschiedlichen Datenquellen können sie zum ersten Mal in Deutschland die Angaben von rund 85.000 erwachsenen Krebspatientinnen und -patienten aus den Jahren 2018 bis 2021 zusammenführen und damit die Folgen von Krebserkrankungen und ihrer Subtypen bzw. ihrer Therapien umfassend analysieren und auswerten. Anhand der Daten können die Forschenden beispielsweise ermitteln, welche ärztlichen Verordnungen Patientinnen und Patienten erhalten haben, wie häufig sie Kontakte zu Ärztinnen und Ärzten aufnahmen, wie die häusliche Krankenpflege oder Rehabilitation verlief, aber auch wie oft es zu Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung kam.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 660.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall dienen die Ergebnisse des Projekts dazu, zukünftig bei Krebspatientinnen und -patienten frühzeitig mögliche Risiken für Folgeerkrankungen zu identifizieren und ihnen eine maßgeschneiderte Behandlung, bedarfsgerechtere Nachsorge, zielgerichtetere Rehabilitation sowie passendere Maßnahmen zur Wiedereingliederung in das Arbeitsleben zukommen zu lassen.

Konsortialpartner

Landeskrebsregister Nordrhein-Westfalen gGmbH, Universität zu Köln

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Andreas Strang
Universitätsklinikum Essen
Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Hufelandstraße 55
45147 Essen
+49 201 723 77201
imibe.dir@uk-essen.de