QMPR – Qualitätsmessung in der Pflege mit Routinedaten
Projektbeschreibung
In Deutschland leben ca. 780.000 Menschen dauerhaft im Pflegeheim. Oft nehmen sie zu viele Medikamente, werden nicht ausreichend gegen Druckgeschwüre behandelt, leiden unter ungewolltem Gewichtsverlust und haben nur eingeschränkten Zugang zu Fachärzten. Um die pflegerische und medizinische Versorgung im Pflegeheim bewerten und gezielt verbessern zu können, wollen die Forscher Indikatoren für die Qualität der Versorgung in Pflegeheimen auf Grundlage der Krankenkassen- und Pflegekassendaten entwickeln. Diese richten sich an alle, die sich an der Versorgung der Bewohner beteiligen, darunter das Pflegepersonal, die Praxisärzte, aber auch an die Gepflegten selbst. Die Qualitätsindikatoren dienen zunächst der internen Qualitätsentwicklung, aber auch dem Qualitätsdialog zwischen den beteiligten Berufsgruppen. Ferner wird ein methodischer Beitrag zur Versorgungsforschung mit Routinedaten im Gesundheitswesen geleistet und ein Impuls für die Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenvorgaben gegeben.
Ein Expertenbeirat begleitet das zweijährige Pilotprojekt. Es umfasst die Analyse von Kranken- und Pflegekassendaten der AOK, die Recherche der Forschungsliteratur, die Konstruktion eines Musterqualitätsberichts sowie Leitfadeninterviews mit relevanten Berufsgruppen. Das Projekt endet mit einem Workshop im erweiterten Expertenkreis. Es wird für 27 Monate mit insgesamt ca. 422.000 Euro gefördert.
Im Erfolgsfall stehen nach dem Projekt ein Handbuch als Anleitung, die Qualitätsindikatoren und ein Muster für den Qualitätsbericht zur Verfügung. Die Ergebnisse werden publiziert, so dass weitere Interessierte die Qualitätsindikatoren anwenden und weiterentwickeln können. Die auf breiter Datengrundlage gewonnenen Projektergebnisse sind generalisierbar. Den Transfer in Pflegepraxis und -netzwerke unterstützen zudem der interdisziplinäre Projektbeirat, der Abschlussworkshop sowie vielseitige Publikationstätigkeiten.
Konsortialpartner
aQua-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Themenfeld: Messung der Ergebnisqualität
Sitz des Antragstellers: Berlin
Status: beendet
Weiterführende Informationen
Kontakt
Susann Behrendt
Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
AOK-Bundesverband
Rosenthaler Straße 31
10178 Berlin
+49 30 34646-2341
susann.behrendt@wido.bv.aok.de