QCare Transfer – Routinedatenbasierte Qualitätsindikatoren für die Pflege: Praxistransfer und implementierungswissenschaftliche Begleitforschung

Projektbeschreibung

In Deutschland leben rund 700.000 gesetzlich Versicherte dauerhaft in Pflegeeinrichtungen. Die Versorgung der dort lebenden Menschen übernehmen Pflegekräfte, beteiligt sind aber auch Fachärztinnen und -ärzte; dies erfolgt ambulant oder im Krankenhaus sowie in Apotheken. Die gesetzliche Qualitätssicherung ist aber bislang ausschließlich auf pflegenahe Aspekte begrenzt und beruht auf Angaben der Pflegeinstitutionen. In dem vom Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss geförderten Projekt QMPR wurden bereits Indikatoren entwickelt, die die Versorgungsqualität in den Pflegeeinrichtungen messen. Sie fußen auf Routinedaten aus der Versorgung und ermöglichen es beispielsweise, Auffälligkeiten in der Arzneimittelversorgung, Stürze oder potenziell vermeidbare Krankenhausaufenthalte festzustellen.

Ziel des Folgeprojekts QCare Transfer ist es nun zu überprüfen, welche Voraussetzungen für eine Qualitätskontrolle geschaffen werden müssen, die dauerhaft angelegt ist und alle beteiligten Berufsgruppen einbezieht. Außerdem wollen die Forschenden den Nutzen einer Qualitätsmessung darstellen, die auf Routinedaten der Pflegebedürftigen beruht. Für ihre Studie teilen sie die beteiligten Pflegeeinrichtungen in drei Gruppen auf: eine erhält die Ergebnisse der QMPR-Erhebung als schriftliche Information, eine weitere Gruppe bekommt die Ergebnisse und zusätzlich aktive Unterstützung in Form von fachlichen Qualitätszirkeln, eine dritte Gruppe erhält keine Informationen. Die Forschergruppe beobachtet nun die Reaktion der jeweiligen Institutionen, beispielsweise wie sie die Informationsqualität bewerten, und ob sie Optimierungsmaßnahmen vornehmen. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 1,8 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall bewähren sich die QMPR-Indikatoren und zeigen Möglichkeiten auf, wie diese in Pflegeeinrichtungen eingeführt werden könnten. Das würde die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure, beispielsweise aus Ärzteschaft und Pflegepersonal, und damit auch die Versorgung der Pflegebedürftigen verbessern.

Konsortialpartner

AOK Bayern – Die Gesundheitskasse, aQua - Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: laufend

Kontakt

Dr. Antje Schwinger
Wissenschaftliches Institut der AOK
Rosenthaler Straße 31
10178 Berlin
+49 30 346463604
antje.schwinger@wido.bv.aok.de