RHIZ – Diagnostik, Prävention und Therapie der Rhizarthrose

Projektbeschreibung

Die Rhizarthrose ist eine Erkrankung des Daumensattelgelenks und entsteht durch einen kontinuierlich fortschreitenden und nicht heilbaren Verschleiß. Sie tritt vorrangig im mittleren Alter auf, Frauen sind mehr als doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Folgen sind allmählich schwindende Kraft und Einschränkungen beim Greifen sowie Schmerzen. Im Jahr 2021 wurden mehr als 7.000 Rhizarthrose-Betroffene stationär behandelt. Für Berufstätige kommt es häufig zu Krankschreibungen und in vielen Fällen sogar zur vollständigen Arbeitsunfähigkeit. Das belastet auch das Gesundheitssystem.

Ziel der Forschenden im Projekt RHIZ ist es, den aktuellen Wissensstand in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachgesellschaften und Patientenvertretungen zu überprüfen und entsprechende Empfehlungen in einer S3-Leitlinie zusammenzufassen. Dabei werden vorhandene wissenschaftliche Studien insbesondere auf Aspekte wie Geschlechterunterschiede, Risikofaktoren sowie das Auftreten in bestimmten Berufsfeldern hin untersucht und die Erfolge präventiver und therapeutischer Maßnahmen erfasst. Die Entwicklung der Leitlinie erfolgt nach dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF). Nach Festlegung konkreter Fragestellungen wird zunächst eine systematische Recherche in bestehenden Leitlinien sowie der aktuellen Fachliteratur durchgeführt. Anschließend erfolgt die Bewertung der Ergebnisse, die strukturierte Ableitung und schließlich die Formulierung der Leitlinie. Damit auch die Betroffenen unmittelbar von den Empfehlungen profitieren, erstellt das Forschungsteam eine Version in laienverständlicher Sprache (Patientenleitlinie).

Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 380.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall bietet die S3-Leitlinie Ärztinnen und Ärzten, Gesundheitsfachkräften sowie Patientinnen und Patienten wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen zu Prävention und Therapie der Rhizarthrose.

Konsortialpartner

Universitätsklinikum Jena

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Weiterentwicklung von Leitlinien für die Versorgung bei häufigeren Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Mark Lenz
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.
Straße des 17. Juni 106-108
10623 Berlin
+49 30 340 60 36 15
mark.lenz@med.uni-jena.de