RiDe-PPI – Gesundheitliche Risiken und Determinanten der Dauereinnahme von Protonenpumpeninhibitoren
Projektbeschreibung
Bei Sodbrennen, Geschwüren des Magens und des Zwölffingerdarms oder bei Infektionen mit Helicobacter pylori lindern Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) die Beschwerden, denn diese Medikamente senken die Bildung von Magensäure. Bislang galten sie als nebenwirkungsarm, weshalb sie häufig verschrieben wurden und auch frei verkäuflich in Apotheken erhältlich sind. Fast eine halbe Milliarde Euro jährlich werden mit PPI umgesetzt. Gegenwärtig mehren sich aber in Studien die Hinweise auf erhöhte Risiken, die von einer Langzeiteinnahme von PPI herrühren könnten. Dazu zählen Vitamin- oder Mineralstoffmangel, Infektionen, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Verminderung der Nierenfunktion und Demenz. Jedoch ist die Studienlage nicht eindeutig und zum Teil widersprüchlich, insbesondere hinsichtlich des Risikos für das Auftreten von Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz.
RiDe-PPI soll dazu beitragen, die wissenschaftliche Befundlage zu verbessern. Auf Basis von Abrechnungsdaten der AOK Bayern, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie werden die Risiken von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Demenz unter PPI Einnahme analysiert. Anschließend werden die Ergebnisse mit den bislang publizierten Befunden kombiniert und publiziert. Das Projekt wird für 42 Monate mit insgesamt ca. 737.000 Euro gefördert.
RiDe-PPI wird zu einer besseren Bewertung der Nutzen und Risiken der PPI beitragen und Empfehlungen für die Therapie ableiten.
Konsortialpartner
AOK Bayern, Kassenärztliche Vereinigung Bayerns
Themenfeld: Verbesserung der Patientensicherheit
Sitz des Antragstellers: Bayern
Status: beendet
Weiterführende Informationen
Kontakt
Prof. Dr. Jakob Linseisen
Ludwig-Maximilians-Universität München
Lehrstuhl für Epidemiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München am UNIKA-T Augsburg
Neusässer Straße 47
86156 Augsburg
Tel.: +49 821 598 6471
Fax: +49 821 598 6468
j.linseisen@unika-t.de