S3-Polytrauma – S3-Leitlinie Schwerverletztenbehandlung

Projektbeschreibung

In Deutschland verletzen sich jedes Jahr nahezu zehn Millionen Menschen im Haushalts- und Freizeitbereich. Bei Menschen, die jünger als 45 Jahre sind, gehören schwere Verletzungen, die in der Fachsprache als Traumata bezeichnet werden, sogar zu den häufigsten Todesursachen. Solche Traumata unterscheiden sich teilweise ganz erheblich in Schweregrad und Versorgungsbedarf – medizinisch, logistisch und sozioökonomisch stellen sich damit besondere Herausforderungen dar.

Das Projektteam S3-Polytrauma hat sich vorgenommen, die bestehende S3-Leitlinie zu aktualisieren. Ein digitales Werkzeug zur Entwicklung von Leitlinien - die MAGIC-App der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) - soll dabei eingesetzt werden. Zudem soll die Anwendung in der Praxis dadurch erleichtert werden, indem Ärztinnen und Ärzte über die MAGIC-App einen digitalen Zugang zur Leitlinie erhalten. Eine Gruppe aus Forschenden der relevanten Fachgebiete wird an der Aktualisierung der Leitlinie mitwirken. Das methodische Vorgehen entspricht den Standards für evidenzbasierte Medizin und dem Regelwerk der AWMF.

Zu Beginn des Projekts erfolgt eine systematische Recherche, Bewertung und Zusammenfassung der wissenschaftlichen Literatur sowie vorhandener Leitlinien. Auf dieser Grundlage erarbeitet das Projektteam eine aktualisierte Fassung der Empfehlungen, entwickelt und validiert Qualitätsindikatoren und stimmt sie in einem Konsensverfahren mit der interdisziplinär zusammengesetzten Gruppe ab. Federführende Fachgesellschaft ist die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 578.000 Euro gefördert.

Die aktualisierte Leitlinie soll dazu beitragen, die komplexe Versorgung von Personen mit Traumata zu verbessern und dabei die Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen aus interdisziplinärer Sicht zu unterstützen. Die Bereitstellung per App soll zu einer raschen Integration in den Arbeitsalltag der Versorgenden beitragen.

Konsortialpartner

Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Intensivmedizinische Versorgung schwerstkranker Patientinnen und Patienten

Sitz des Antragstellers: Bayern

Status: laufend

Kontakt

Dr. Christine Höfer
AUC-Akademie der Unfallchirurgie GmbH
Emil-Riedel-Straße 5
80538 München
+49 89 540481125
christine.hoefer@auc-online.de