S3-Sepsis – Update S3-Leitlinie „Sepsis – Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge“

Projektbeschreibung

Jedes Jahr werden in Deutschland zwischen 75.000 und 85.000 Todesfälle registriert, die auf eine Sepsis (Blutvergiftung) zurückzuführen sind. Die Sepsis stellt damit die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar und kann als Komplikation bei verschiedensten Infektionskrankheiten entstehen; betroffen sind Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen. Eine Sepsis kann in Ihrem Schweregrad stark variieren und erfordert entsprechend angepasste Therapiemaßnahmen. Die Genesung kann aufgrund von belastenden Beeinträchtigungen und Spätfolgen über Monate und Jahre andauern.

Das Projektteam S3-Sepsis möchte das Überleben und die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Sepsis verbessern. Dazu wollen die Projektbeteiligten die seit Ende 2018 geltende S3-Leitlinie „Sepsis – Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge“ überarbeiten und aktualisieren. Die neue S3-Leitlinie soll Ärztinnen und Ärzten systematische und evidenzbasierte Informationen zum neuesten Stand der Forschung und der Behandlung von Sepsis-Erkrankungen zur Verfügung stellen.

Im Mittelpunkt der Arbeiten steht der Vergleich der bestehenden S3-Leitlinie mit der internationalen Referenzleitlinie SSC (Surviving Sepsis Campain) von 2021. Darüber hinaus recherchiert beziehungsweise bewertet die Projektgruppe neu zur Verfügung stehende Daten und Literatur. Bei Konferenzen unter Beteiligung von wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften und einer neutralen Moderation durch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), erfolgt die Vorstellung, Diskussion und Verabschiedung der Kernaussagen der einzelnen Kapitel der Leitlinie sowie die Festlegung der jeweils abschließenden Evidenz und Empfehlungsgrade nach dem Konsensverfahren. Das Projekt wird für eineinhalb Jahre mit insgesamt ca. 340.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall bietet die überarbeitete S3-Leitlinie die Basis für eine individuell zugeschnittene, qualitativ hochwertige Diagnostik und Therapie und kann damit die Gesundheitsversorgung und Lebensqualität von Sepsis-Erkrankten deutlich verbessern.

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Intensivmedizinische Versorgung schwerstkranker Patientinnen und Patienten

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Frank M. Brunkhorst
Deutsche Sepsis-Gesellschaft e. V.
Waldenserstr. 2-4
10551 Berlin
+49 1732339385
frank.brunkhorst@med.uni-jena.de