SOUNDS – Schwerhörigkeitsversorgung in Deutschland

Projektbeschreibung

Schwerhörigkeit kann sehr unterschiedliche Ursachen haben und erfordert eine ganz individuelle Versorgung. Angeborene Schwerhörigkeit beispielsweise hat grundlegend unterschiedliche Versorgungsstrukturen als die altersbedingte Schwerhörigkeit. Die Ergebnisse verschiedener wissenschaftlicher Studien zeigen, dass es häufig parallel zu Über-, Unter- und Fehlversorgung kommt.

Das Projektteam SOUNDS will die Versorgungssituation von schwerhörigen Menschen erfassen und analysieren und aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen ableiten. Untersucht wird, bei welcher Art von Schwerhörigkeit und bei welchen Therapieformen und Versorgungsstadien die Betroffenen bedarfsgerecht und den Behandlungsrichtlinien entsprechend therapiert werden oder eine Über-, Unter- oder Fehlversorgung vorliegt. Für die Untersuchungen nutzen die Forschenden verschiedene Methoden (Mixed-Method-Ansatz). Sie werten vorhandene wissenschaftliche Arbeiten zu Schwerhörigkeit und innovativen Versorgungsformen aus und führen Experteninterviews mit HNO-Ärztinnen und -Ärzten sowie Hörakustikerinnen und Hörakustikern. Weiterhin wollen sie in einer repräsentativen Befragung der allgemeinen Bevölkerung Informationen über den Zugang und die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen einholen. Schließlich soll anhand von Angaben einer gesetzlichen Krankenkasse (AOK) untersucht werden, wie Patientinnen und Patienten mit Hörstörungen üblicherweise versorgt werden. Alle erhobenen Daten werden am Ende zusammengeführt und ausgewertet, um daraus Handlungsempfehlungen für eine bedarfsgerechte Hörversorgung abzuleiten.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 960.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die Versorgung von schwerhörigen Menschen dank der im Projekt erarbeiteten Handlungsempfehlungen verbessert werden, weil diese zielgerichteter und entsprechend ihrer ganz speziellen Erkrankungsform behandelt werden.

Konsortialpartner

AOK – Die Gesundheitskasse Niedersachsen

Themenfeld: Versorgungsforschung zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Schwerhörigkeit

Sitz des Antragstellers: Niedersachsen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat
Medizinische Hochschule Hannover
Deutsches Hörzentrum Hannover
Karl-Wiechert-Allee 3
30625 Hannover
+49 511 532 6601