TARGET-ADE – TARGETed prevention of hospitalisations due to Adverse Drug Events

Projektbeschreibung

Weltweit wird etwa jede 13. Aufnahme in eine Innere Abteilung eines Krankenhauses durch unerwünschte Arzneimittelereignisse (UAE) verursacht. Diese können auf Wechsel- und Nebenwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme verschiedener Medikamente beruhen, auf einer ungeeigneten Dosierung von Medikamenten oder weil Anwendungsbeschränkungen nicht beachtet wurden. Für die Betroffenen kann das ernste Folgen haben, wie Blutungen im Verdauungstrakt oder Herzinsuffizienz.

Ziel des Projektteams TARGET-ADE ist es, Patientinnen und Patienten mit erhöhtem Risiko für schwerwiegende UAE frühzeitig zu erkennen, um sie angemessen zu versorgen und Krankenhauseinweisungen vorzubeugen. Zunächst werden mit Expertinnen und Experten aus Klinischer Pharmakologie und Pharmazie Merkmale identifiziert, die auf Mängel im Medikationsprozess mit UAE-Risiken hindeuten und die in vorhandenen Abrechnungsdaten der Krankenkassen sichtbar sind. Im nächsten Schritt werden Instrumente entwickelt, die bei Patientinnen und Patienten das Risiko eines UAE und einer Krankenhauseinweisung vorhersagen. Dies geschieht mithilfe von statistischen Verfahren inklusive Künstlicher Intelligenz.

Parallel werden Konzepte entwickelt, wie derartige Instrumente in der Regelversorgung eingesetzt werden können. Um die Alltagstauglichkeit der Konzepte zu erhöhen, werden Interviews und Workshops mit den Beteiligten durchgeführt, d. h. mit Patientinnen und Patienten, Fachärztinnen und Fachärzten für Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Notfallmedizin und Geriatrie, Apothekerinnen und Apothekern sowie Fachleuten aus Krankenkassen. Auf Grundlage dieser Informationen wird das Projektteam eine Strategie zur Vermeidung von UAE erarbeiten und deren Machbarkeit in einer wissenschaftlich fundierten Studie unter Alltagsbedingungen der ambulanten Versorgung testen.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,7 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall stehen praxistaugliche Instrumente zur Verfügung, mit deren Hilfe unerwünschte Arzneimittelereignisse und ihre Folgen potentiell vermieden werden können.

Konsortialpartner

Ludwig-Maximilians-Universität München, Techniker Krankenkasse, Universität Bielefeld

Themenfeld: Versorgungsforschung zu unerwünschten Behandlungsfolgen

Sitz des Antragstellers: Bayern

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Tobias Dreischulte
Klinikum der Universität München
Institut für Allgemeinmedizin
Nußbaumstraße 5
80336 München
+49 89 4400 55447
tobias.dreischulte@med.uni-muenchen.de