TheMoS – Entwicklung der medizinischen S3-Leitlinie zur Therapie der Mobilität nach Schlaganfall

Projektbeschreibung

Innerhalb eines Jahres erleiden in Deutschland rund 1,6 Prozent aller Erwachsenen einen Schlaganfall. Zwei Drittel der Patientinnen und Patienten sind danach pflegebedürftig oder auf Unterstützung im Alltag angewiesen. Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache einer erworbenen Behinderung im Erwachsenenalter. Die dadurch ausgelösten Einschränkungen der Mobilität sind der häufigste Grund für die Beantragung einer Pflegestufe oder einer vollstationären Unterbringung. Wird eine spezifische Therapie rasch und konsequent umgesetzt, kann die jeweilige Störung häufig verringert werden.

Die Projektpartner von TheMoS wollen gemeinsam eine S3-Leitlinie zur Therapie von Störungen der Mobilität nach einem Schlaganfall erarbeiten und damit vor allem die Standardisierung der Therapie verbessern. Dabei sollen die Therapieempfehlungen konkreten Zielkriterien folgen, wie beispielsweise der Fähigkeit, eigenständig gehen zu lernen oder weniger zu stürzen. Die vorhandene S2k-Leitlinie „Rehabilitation der Mobilität nach Schlaganfall“ (ReMoS) wird damit ersetzt.

Die Besonderheit des geplanten Projekts besteht darin, dass die Forschungsgruppe über die systematische Literatursuche und –bewertung hinaus zielgruppenspezifische Versionen der Leitlinie entwickeln wird. Dafür werden unterschiedliche Berufsgruppen und Disziplinen wie Neurologie, Allgemeinmedizin oder Altersmedizin beteiligt. Die Perspektive der Betroffenen wird durch die Einbindung von Patientenvertretungen berücksichtigt. Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit ca. 449.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall trägt die neue S3-Leitlinie zu einer besseren Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Mobilitätsstörungen nach einem Schlaganfall bei. Ein Schlüssel wird dabei eine kontinuierliche Qualitätskontrolle der empfohlenen Therapien sein.

Konsortialpartner

Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Versorgung bei häufigeren Erkrankungen mit sektorenübergreifendem Koordinationsbedarf

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: laufend

Kontakt

Dr. Christian Dohle
P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin
Rauentaler Straße 32
13465 Berlin
+49 30 40606231
c.dohle@panzentrum.de