Value-basedTKR – Value-based Total-Knee-Replacement: Implementierung und weitere Evidenzbasierung von Indikationskritierien für Gelenkersatz bei Gonarthrose
Projektbeschreibung
Die Kniegelenksarthrose ist eine häufige Erkrankung mit starken Einschränkungen der Alltagsaktivitäten und der Lebensqualität betroffener Patientinnen und Patienten. Die Implantation einer Knietotalendoprothese (Knie-TEP) ist eine effektive Behandlungsmethode und gehört zu den häufigsten Routineeingriffen in Deutschland. Einerseits variieren die Operationsraten geographisch erheblich, andererseits berichten rund 10 bis 20 Prozent der Operierten, mit dem Behandlungsergebnis nicht zufrieden zu sein. Gründe für die hohe Versorgungsvariabilität sind unter anderem die nicht standardisierte Indikationsstellung für oder gegen die Knie-TEP.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Erforschung einer digitalen Entscheidungshilfe zur Implementierung von evidenz- und konsensbasierten Indikationskriterien zur Knieendoprothese unter Berücksichtigung individueller Patientenziele.
Im Rahmen der Studie sollen 1.080 Patienten mit Kniegelenksarthrose in zehn regionalen Versorgungsnetzwerken rekrutiert werden. Zunächst wird die Indikation nach bisherigem Standard getroffen. Dann werden nacheinander die Kliniken mit der digitalen Entscheidungshilfe ausgestattet. Nach Eingabe von Patientendaten und Kriterien durch den Arzt werden die unterschiedlichen Indikationskriterien digital dargestellt und dadurch die Entscheidung unterstützt. Patient und Arzt treffen darauf basierend gemeinsam die Entscheidung für oder gegen eine Knieendoprothese. Nach einem Jahr werden die Patientinnen und Patienten zu Zielerreichung, Zufriedenheit, Funktion und Lebensqualität befragt. Zusätzlich wird die Benutzerfreundlichkeit der Entscheidungshilfe erfasst. Aus den Ergebnissen wird dann eine innovative Versorgungsform abgeleitet.
Das Projekt wird für 48 Monate mit ca. 1,3 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann das Projekt die Indikationsqualität in der täglichen Praxis nachhaltig positiv beeinflussen. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Versorgungsqualität geleistet, und eine verstärkte Einbeziehung von Patientinnen und Patienten in den Entscheidungsprozess erreicht.
Konsortialpartner
EPRD Deutsche Endoprothesenregister gGmbH
Themenfeld: Themenoffen
Sitz des Antragstellers: Sachsen
Status: Abschlussbericht wird erstellt
Kontakt
Prof. Dr. Jochen Schmitt
Technische Universität Dresden
Medizinische Fakultät, Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
+49 3514 586495
Jochen.schmitt@uniklinikum-dresden.de