VIBES – Versorgungssituation, VersorgungsInanspruchname und Bedarfsanalyse von Patient:innen mit postviralen Syndromen am Beispiel von Post-COVID

Projektbeschreibung

Deutschlandweit wurden bis Ende Mai 2024 rund 39 Millionen Infektionen mit SARS-CoV-2 in seinen unterschiedlichen Varianten offiziell durch das RKI bestätigt. Bei rund zehn Prozent der Patientinnen und Patienten treten auch nach der Genesung langanhaltende Beschwerden auf. Diese werden zusammengefasst als Post-COVID-Syndrom bezeichnet. Sowohl die Diagnose als auch die medizinische Versorgung bergen komplexe Herausforderungen für die Betroffenen und für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte.

Die Arbeiten im Projekt VIBES zielen darauf ab, die Versorgungslage in Deutschland und zugleich die Versorgungsbedarfe sowie die psychosozialen Bedürfnisse der Betroffenen detailliert abzubilden. Patientinnen und Patienten werden beispielsweise zu anhaltenden Beschwerden, der Inanspruchnahme von Therapieangeboten und der Zufriedenheit mit der Behandlung befragt. Zugleich findet auch die Perspektive der Leistungserbringer zur Versorgungslage Eingang in die Untersuchungen. Hierbei werden sowohl Hausärztinnen bzw. Hausärzte als auch Mitarbeitende in Spezialambulanzen berücksichtigt. Auf diese Weise sollen Unter-, Über- sowie Fehlversorgungen der Betroffenen identifiziert werden, die als Ansatz für Verbesserungen in der Diagnostik und Behandlung dienen.

Über verschiedene Methoden wollen die Forschenden die bestehenden Versorgungspfade detailliert und strukturiert darstellen. Dafür werden Daten aus der Befragung einer großen Personengruppe mit Daten der gesetzlichen Krankenkassen verlinkt und analysiert. Auf diese Weise möchte das Forschungsteam ein einheitliches Modell für eine bedarfsgerechte Versorgung von Post-COVID-Betroffenen erarbeiten, welches idealerweise bundesweit Anwendung finden soll.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,2 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall tragen die Ergebnisse des Projekts zu einem besseren Verständnis der Spätfolgen von COVID-19 bei und ermöglichen es, die Betroffenen gezielter und bedarfsgerechter zu therapieren. Darüber hinaus können hier gewonnene Erkenntnisse auch auf die Spätfolgen anderer viraler Infektionen übertragen werden und dort ebenfalls die Versorgung verbessern.

Konsortialpartner

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Themenfeld: Versorgung von Patientinnen und Patienten mit postviralen Symptomkomplexen wie z. B. Post-/Long-COVID, ME/CFS

Sitz des Antragstellers: Bayern

Status: laufend

Kontakt

Dr. Christine Allwang
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Langerstraße 3
81675 München
+49 89 4140-4311
christine.allwang@mri.tum.de