AnDem-​RoSe – Ressour­cen­rea­li­sierung und Selbsthilfe für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz

Projekt­be­schreibung

Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesell­schaft e. V. lebten Ende 2023 in Deutschland ca. 1,8 Millionen Menschen mit Demenz – Tendenz steigend. Ohne die Pflege-​ und Betreu­ungs­leis­tungen von Angehörigen wäre die Versorgung der Betroffenen nicht möglich, da der Großteil zu Hause gepflegt wird. Pflegende Angehörige sind daher vielfältigen Belastungen ausgesetzt, die sich unter anderem in Erschöpfung, Depressions-​ und Angstsym­ptomen äußern können.

Im Projekt AnDem-​RoSe sollen durch eine verhal­tens­the­ra­peu­tische Intervention Bewälti­gungs­mög­lich­keiten für die psychischen Belastungen erarbeitet sowie die Ressourcen und Selbst­fürsorge pflegender Angehöriger gestärkt werden. Gleich­zeitig soll das Verständnis für die Betroffenen und die Beziehung zu den Demenzer­krankten verbessert werden. Die 348 Teilneh­menden der Studie werden in zwei Gruppen eingeteilt: Die Kontroll­gruppe erhält die Regelver­sorgung, Informa­ti­ons­schreiben und die Möglichkeit, nach zwölf Monaten an einer Online-​Gruppenintervention teilzu­nehmen. Die zweite Gruppe erhält über einen Zeitraum von sechs Monaten zwölf 50-​minütige verhal­tens­the­ra­peu­tische Einzel­ge­spräche per Videokon­ferenz oder Telefon. Das präventive psycho­the­ra­peu­tische Angebot kann durch die angeleitete, persona­li­sierte Nutzung eines Online-​Selbsthilfe-Tools zur Festigung der erlernten Interven­ti­ons­inhalte ergänzt werden. Nach sechs und zwölf Monaten werden unter anderem Depressions-​ und Angstsymptome, Ressour­cen­ak­ti­vierung, Körper­be­schwerden sowie Beziehungs-​ und Lebens­qualität der Teilneh­menden verglichen. Das Projekt wird für 45 Monate mit insgesamt ca. drei Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall trägt die neue Versor­gungsform dazu bei, hilfreiche Wege zum Umgang mit Pflege­an­for­de­rungen und psychischer Belastung zu finden. Dadurch können einer erhöhten Anspannung, Schlaf­stö­rungen, depressiven Symptomen und Erschöpfung kurz- und langfristig entgegen­gewirkt werden. Dies kann zur langfristigen Stabilität und Qualität der häuslichen Pflege beitragen.

Konsor­ti­al­partner

AOK Bayern – Die Gesund­heitskasse, Leibniz Universität Hannover, MSB Research – Development & Innovation gGmbH, Robert Bosch Gesell­schaft für medizi­nische Forschung mbH

Themenfeld: Neue Versor­gungs­formen zur Stärkung und Entlastung pflegender An- und Zugehöriger

Bundes­länder: Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-​Vorpommern, Sachsen, Thüringen

Laufzeit: 11/2025 – 07/2029

Status: laufend

Förder­kenn­zeichen: 01NVF24314

Kontakt

Prof. Dr. Gabriele Wilz
Friedrich-​Schiller-Universität Jena
Institut für Psychologie, Abteilung Klinisch-​psychologische Intervention
Humboldt­straße 11
07743 Jena
+49 3641 945171
gabriele.wilz@uni-​jena.de