ANNOTeM – Akut-Neurologische Versorgung in Nord- Ost-Deutschland mit TeleMedizinischer Unterstützung

Projektbeschreibung

Neurologische Akutkrankheiten wie Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Querschnittssyndrome, epileptische Anfälle sowie Gehirn- und Hirnhautentzündungen gehören zu den häufigsten Ursachen für bleibende Behinderungen. Gemeinsam ist diesen Erkrankungen, dass die Zeit des ersten Auftretens von Krankheitsanzeichen bis zum Behandlungsbeginn kritisch ist: „Time is brain“. Je früher eine Behandlung beginnt, desto größer sind die Erfolgsaussichten auf eine Erholung. Gerade im ländlichen Raum ist die rasche neurologische Versorgung vor Ort aber nicht immer gewährleistet. Abhilfe schaffen hier sogenannte telemedizinische Netzwerke, in denen Fachärzte weit weg vom Geschehen die regionalen Notfallambulanzen bei Diagnose und ersten Behandlungsschritten unterstützen. Für den Schlaganfall sind solche Zentren schon erfolgreich getestet worden.

Im Projekt ANNOTeM wird das Konzept der telemedizinischen Zentren zusätzlich auf andere neurologische Notfallerkrankungen ausgeweitet. Das neue Versorgungsmodell umfasst somit neben der Einrichtung spezialisierter Behandlungseinheiten für neurologische Akuterkrankungen mit elektronischen Übertragungsmöglichkeiten und fachübergreifenden Teams eine standardisierte Notfalldiagnostik für neurologische Akuterkrankungen sowie die telemedizinische Vernetzung durch einen Telekonsildienst rund um die Uhr.

Nach einer Testphase von zwei Jahren wird geschaut, ob der telemedizinische Einsatz die Versorgung akuter neurologischer Krankheitsbilder, verglichen mit dem Zeitpunkt vor Projektbeginn, verbessert hat. Eine begleitende Kostenanalyse ermöglicht die Berechnung einer kostendeckenden Erlösstruktur. Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. 6,9 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Konzept in weiteren strukturschwachen Regionen übernommen oder angepasst werden. In Regionen, in denen bereits telemedizinische Schlaganfallszentren existieren, kann die telemedizinische Beratung auf andere neurologische Notfallerkrankungen ergänzt werden.

Konsortialpartner

Universitätsklinikum Greifswald, Unfallkrankenhaus Berlin, Epilepsiezentrum Berlin-Brandenburg, MEYTEC GmbH Informationssysteme, AOK Nordost, BARMER, Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Themenoffen

Bundesländer: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

Status: beendet

Kontakt

Herr Prof. Dr. med. Heinrich Audebert
Charité Universitätsmedizin Berlin
Charitéplatz 1
10116 Berlin
0049 30 8445-2297
heinrich.audebert@charite.de