BASS-​Teams – Barrie­refreie Versorgung für Erwachsene mit Autismus-​Spektrum-Störung durch multipro­fes­sionelle Autismus-​Teams

Projekt­be­schreibung

Bei der Autismus-​Spektrum-Störung (ASS) handelt es sich um eine tiefgreifende neurolo­gische Entwick­lungs­störung. Betroffene haben oft große Schwie­rig­keiten in der sozialen Interaktion, sind sprachlich und oft auch geistig eingeschränkt. Erste ASS-​Symptome treten meist schon in der frühen Kindheit auf und bleiben bis ins Erwach­se­nenalter bestehen. Ein Großteil der Betroffenen leidet unter zahlreichen Begleit­er­kran­kungen und kann sich nur schwer ins Arbeitsleben eingliedern. Vielfach aber mangelt es an medizinisch-​psychotherapeutischen Behand­lungs­an­geboten sowie an unterstüt­zenden Angeboten zur Lebens­führung und der gesell­schaft­lichen Teilhabe.

Hier setzt das Projekt BASS-​Teams an, um die Schnitt­stellen in der Versorgung besser zu verzahnen. Aus verschiedenen Berufs­gruppen gebildete Teams bieten eine standar­di­sierte Diagnostik sowie eine medizi­nische und therapeu­tische Betreuung an. Diese ist auf die besonderen Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten und beachtet einen erleich­terten Zugang, z. B. durch gleich­bleibende Ansprech­personen, eine angepasste Raumge­staltung und Kommuni­kation. Die neue Versor­gungsform umfasst vier elementare Bausteine und wird individuell angepasst. Dies beinhaltet Maßnahmen aus den Bereichen Psycho­therapie und Psychiatrie ebenso wie Angebote zu einer besseren sozialen Teilhabe und Begleitung, Anleitungen zur Selbsthilfe sowie die Unterstützung durch Erwachsene mit ASS, die bereits entspre­chende Erfahrung mit solchen Angeboten gesammelt haben.

An der Studie werden Betroffene teilnehmen, die nach dem Zufalls­prinzip einer Interventions-​ oder Kontroll­gruppe zugeordnet werden. Die Forschenden ermitteln für beide Gruppen, welche Hürden bei der Wahrnehmung von Angeboten zu überwinden sind und ob sich die Lebens­qualität der Studien­teil­neh­menden kurz- und langfristig verbessert. Das Projekt wird für 42 Monate mit insgesamt ca. 5,3 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall werden Barrieren und Defizite in der Versorgung von Erwachsenen mit ASS abgebaut. Zudem wird die Abstimmung innerhalb und zwischen unterschied­lichen Versor­gungs­be­reichen verbessert; Kosten lassen sich so besser kontrol­lieren, zeitliche und personelle Ressourcen zielge­richteter einsetzen.

Konsor­ti­al­partner

Autismus­kom­pe­tenz­zentrum Oberbayern gGmbH, Klinikum der Universität München, Techniker Krankenkasse, Universität zu Köln

Themenfeld: Kooperative und interpro­fes­sionelle Versor­gungs­modelle mit weiter­ent­wi­ckelter Aufgaben­teilung zwischen verschiedenen Gesund­heits­berufen und Leistungs­er­bringern

Bundes­länder: Bayern, Hamburg, Nordrhein-​Westfalen

Laufzeit: 11/2025 – 04/2029

Status: laufend

Förder­kenn­zeichen: 01NVF24312

Kontakt

Prof. Dr. Holger Schulz
Univer­si­täts­klinikum Hamburg-​Eppendorf
Klinik und Poliklinik für Medizi­nische Psychologie
Martini­straße 52
20246 Hamburg
+49 40 7410-​56806
schulz@uke.de