CONFIDENCE – Primärversorgungsbasiertes gestuftes sektorenverbindendes Versorgungskonzept für Menschen mit postakuten Infektionssyndromen

Projektbeschreibung

Das Post-COVID-Syndrom und andere postakute Infektionssyndrome sind komplexe Erkrankungen mit langanhaltenden Krankheitssymptomen nach einer Virusinfektion. Die Betroffenen können im Verlauf ganz gesunden, aber auch unter anhaltenden Einschränkungen mit zum Teil schweren Verläufen bis hin zur Bettlägerigkeit (z. B. bei ME/CFS) leiden. Häufige Symptome sind beispielsweise Fatigue, Belastungsintoleranz, Atemnot, kognitive Einschränkungen und Schmerzen. Durch die COVID-19-Pandemie ist die Zahl der Betroffenen sprunghaft angestiegen. Das Wissen über diese Erkrankungen ist begrenzt und neue Erkenntnisse könnten deutliche Veränderungen in der Behandlung mit sich bringen. Nach wie vor fehlen aussagekräftige diagnostische Parameter. Damit stellen sich den Betroffenen persönlich, aber auch dem Gesundheitssystem große Herausforderungen.

Ziel des Projekts CONFIDENCE ist der Aufbau und die Erprobung einer individuell ausgerichteten abgestuften Versorgung von Menschen mit postakuten Infektionssyndromen. Im Zentrum steht die Versorgung der Betroffenen durch ihre Hausärztinnen und Hausärzte in Zusammenarbeit mit spezialisierten Ambulanzen. Beschäftigte in weiteren Gesundheitsberufen werden in den Behandlungsplan mit einbezogen. Das Konzept beinhaltet maßgeschneiderte Patienteninformationen, Fortbildungskonzepte für alle Gesundheitsberufe, optimierte Versorgungspfade und telemedizinische Maßnahmen. Das Versorgungsmodell wird in einer cluster-randomisierten kontrollierten Studie evaluiert. Begleitend werden eine Prozess- und gesundheitsökonomische Evaluation durchgeführt. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 7,6 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall tragen die Ergebnisse dazu bei, eine effiziente patientenzentrierte Versorgung von Menschen mit postakutem Infektionssyndrom nachhaltig zu fördern. Über-, Unter- und Fehlversorgung sollen dabei zudem reduziert werden.

Konsortialpartner

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, AOK Baden-Württemberg, aQua – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg, Universität Ulm, Universitätsklinikum Tübingen

Themenfeld: Modelle zur Stärkung der evidenzbasierten Versorgungsgestaltung

Bundesland: Baden-Württemberg

Laufzeit: 11/2025 – 10/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01NVF24307

Kontakt

Prof. Dr. Attila Altiner
Universitätsklinikum Heidelberg
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
Im Neuenheimer Feld 130.3
69120 Heidelberg
+49 6221 56-4745
attila.altiner@med.uni-heidelberg.de