DiaTT – Dialyse Trainings-Therapie (Trainingstherapie während der Hämodialyse)
Projektbeschreibung
Neuesten Berichten zufolge müssen in Deutschland ca. 80.000 Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz regelmäßig zur Dialyse. Diese Menschen sind dauerhaft auf eine Therapie in einem Dialysezentrum angewiesen. Dabei sind sie an drei Tagen pro Woche für mehrere Stunden sitzend oder liegend an ein Dialysegerät angeschlossen. Inaktivität und eingeschränkte Mobilität führen zu einem zusätzlich erhöhten kardiovaskulären Risiko und reduziert die Lebensqualität.
Das Projekt DiaTT bietet Dialysepatienten eine Sporttherapie an, die während der Dialyse stattfindet. Im Sitzen oder Liegen trainieren die Patienten der Interventionszentren mit speziellen Geräten ihre Ausdauer und Kraft. Die Sporttherapie soll die Mobilität und Belastbarkeit der Dialysepatienten verbessern und ihre Lebensqualität erhöhen. Sie soll auch die Wirksamkeit der Dialyse steigern und bestimmte Blutwerte der Patienten verbessern.
Um die Gesundheitskompetenz zu fördern, werden Schulungen während der Dialyse durchgeführt.
Es nehmen 28 Dialysezentren (in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern und Nordrhein-Westfalen) an dem Projekt teil, welche in Kontroll- und Interventionszentren aufgeteilt werden.
Um den Erfolg des Projektes beurteilen zu können, werden die teilnehmenden Patienten der Kontroll- und Interventionszentren verglichen. Nach zwölf Monaten wird untersucht, ob es Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gibt. Zu bestimmten Zeitpunkten im Studienverlauf werden zudem Zwischenuntersuchungen durchgeführt. Dabei wird insbesondere analysiert, wie sich die Belastbarkeit, Lebensqualität und Gesundheitskompetenz der Patienten verändern. Zudem werden gesundheitsökonomische Kosten verglichen (Kooperationspartner: Krankenkassen AOK PLUS, Barmer und Techniker Krankenkasse) und mögliche Veränderungen der Dialyseeffizienz beurteilt. Des Weiteren wird die Sicherheit eines Trainings während der Dialyse bewertet.
Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. 5,2 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann DiaTT die Gesundheit von Dialysepatienten verbessern und die Kosten der Gesundheitsversorgung senken. Das Konzept kann gut auf andere Regionen in Deutschland übertragen werden.
Konsortialpartner
Universität zu Köln; AOK PLUS; BARMER; Techniker Krankenkasse; Universitätsklinikum Freiburg
Themenfeld: Themenoffen
Bundesländer: Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Thüringen
Status: beendet
Weiterführende Informationen
Kontakt
Professor Dr. med. Martin Halle
Technische Universität München
Prävention und Sportmedizin
Georg-Brauchle-Ring 56
80992 München
+49 89 28924431
halle@tum.de