dVP_FAM – Entwicklung und Evaluation einer transsektoralen digitalen Versorgungsplattform für Personen mit familiärem Krebsrisiko

Projektbeschreibung

In Deutschland erkranken jährlich ca. 69.000 Frauen und 700 Männer an Brustkrebs. Bei rund 30 Prozent der Patientinnen und Patienten besteht ein erhöhtes familiäres Krebsrisiko. Für diese besondere Patientengruppe stehen zunehmend bessere Behandlungsoptionen zur Verfügung, wie z. B. eine intensivierte Brustkrebs-Früherkennung oder medikamentöse Therapien. Am erfolgreichsten sind diese Maßnahmen, wenn familiäre Krebsrisiken so früh wie möglich erkannt werden.

Mit digitalen Technologien kann der dynamische Wissenszuwachs bei familiären Krebserkrankungen von der Spitzenmedizin in die Fläche gebracht und einem möglichen Informationsverlust zwischen der spezialisierten und ambulanten Betreuung entgegengewirkt werden. Ziel des Projekts ist daher die Implementierung einer digitalen Versorgungsplattform für Menschen mit familiärem Krebsrisiko und ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Sie soll die sektorenübergreifende Versorgung durch digitale Vernetzung stärken und fachspezifisches Wissen für alle Beteiligten verfügbarer machen. Die Plattform umfasst drei Module, über die Informationen ausgetauscht werden können: Eines davon enthält patientenindividuelle Daten, die zur Versorgung erforderlich sind, ein Zweites unterstützt Ärztinnen und Ärzte bei einer leicht verständlichen Beratung der Betroffenen. Bei Bedarf ist eine telemedizinische Beratung möglich. Das dritte Modul ist auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten; dort erhalten sie leicht verständliche Informationen über ihre Erkrankung sowie mögliche Behandlungsoptionen.

Im Projekt wird untersucht, ob die Versorgungsplattform zu einer früheren Identifikation von familiären Krebsrisiken führt und den Informationsaustausch für alle Beteiligten verbessert, und damit positive Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen hat. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 4.3 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die Versorgungsplattform in die Regelversorgung übernommen werden. Sie ist dabei nicht auf eine Anwendung bei Brustkrebserkrankungen beschränkt.

Konsortialpartner

mkk – meine krankenkasse, Deutsche Krebsgesellschaft e. V., Humboldt-Universität zu Berlin, ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA, Technische Universität Berlin

Themenfeld: Digitale Transformation: Lösungen zur Weiterentwicklung der Versorgung

Bundesländer: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Dorothee Speiser
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450664263
dorothee.speiser@charite.de