EsmeDerm – Evaluation eines strukturierten und leitlinienbasierten multimodalen Versorgungskonzepts für Menschen mit entzündlichen Dermatosen

Projektbeschreibung

Chronisch entzündliche Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis) oder die Bildung von Ekzemen (atopische Dermatitis) betreffen in Deutschland etwa sechs Millionen Menschen. Viele Betroffene leiden nicht nur unter Juckreiz, sondern erleben ihre Erkrankung als starke Beeinträchtigung ihrer persönlichen Lebensqualität und ihrer sozialen Kontakte. Es fällt ihnen teilweise schwer, Aktivitäten des täglichen Lebens auszuführen und den beruflichen Alltag ohne größere Einschränkungen zu meistern. Häufig leiden die Betroffenen auch unter mangelndem Selbstvertrauen und Depressionen.

Das durch den Innovationsausschuss beim G-BA geförderte Projekt „EsmAiL“ hat ein strukturiertes, leitlinienbasiertes, multimodales Versorgungskonzept für Menschen mit Akne inversa erfolgreich erprobt. Ziel von EsmeDerm ist es nun, die Übertragbarkeit dieser Versorgungsform auf die Psoriasis und atopische Dermatitis zu prüfen. Dazu werden bundesweit spezialisierte „Zentren für inflammatorische Dermatosen“ (ZiD) etabliert, in denen die Patientinnen und Patienten auf Basis eines digitalgestützten, individuellen Diagnose- und Behandlungswegs optimal versorgt und therapiert werden.

In einer randomisierten kontrollierten Studie untersuchen die Projektbeteiligten, ob die neue Versorgungsform zu einer Verbesserung des Gesundheitszustands der Betroffenen beitragen kann. Dazu werden bundesweit 700 Patientinnen und Patienten untersucht. Die eine Hälfte wird nach dem bisherigen medizinischen Standard (Regelversorgung) behandelt, die andere Hälfte erhält die neue Versorgungsform in einem ZiD. Zusätzlich werden eine Prozessevaluation und eine gesundheitsökonomische Analyse durchgeführt.

Das Projekt wird für zwei Jahre mit insgesamt ca. 3,2 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall tragen die ZiD dazu bei, die Krankheitslast der Patientinnen und Patienten mit Psoriasis und atopischer Dermatitis zu reduzieren und ihre Selbstmanagementkompetenzen zu stärken. Darüber hinaus werden die vorhandenen Ressourcen der Leistungserbringer durch die ZiD effizienter genutzt.

Konsortialpartner

DAK-Gesundheit, Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e. V., Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Themenoffen

Bundesland: bundesweit

Laufzeit: 01/2026 – 12/2027

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01NVF25102

Kontakt

Prof. Dr. Stephan Grabbe
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Hautklinik und Poliklink
Langenbeckstraße 1
55131 Mainz
+49 6131 174412
stephan.grabbe@unimedizin-mainz.de