FrühstArt – Frühe, sektorenübergreifende, aufsuchende und familienzentrierte Adipositas Prävention

Projektbeschreibung

In Deutschland sind fast elf Prozent aller Mädchen und über sieben Prozent aller Jungen im Alter von drei bis sechs Jahren übergewichtig – mit dem Risiko, dass sie in der Pubertät weiter an Gewicht zunehmen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Bewegungsapparates, Diabetes Mellitus oder Fettstoffwechselstörungen erleiden. Kinder und Jugendliche mit Übergewicht haben zudem ein höheres Risiko, psychische Störungen wie Depression, ADHS und Essstörungen zu entwickeln.

Das Projekt FrühstArt will diesen Risiken durch eine Veränderung des alltäglichen Lebensstils entgegenwirken. Dazu werden geschulte Coaches betroffene Kinder und ihre Eltern aufsuchen und beraten, körperlich aktiver zu werden, ein gesünderes Essverhalten und eine gesündere Schlafroutine einzuführen sowie den Medienkonsum zu verringern. Zur Unterstützung wird den Eltern eine entsprechende App zur Verfügung gestellt. Zu Beginn des Programms werden die Coaches die soziale und familiäre Situation des Kindes einschätzen und ihre weitere Beratung darauf ausrichten. Die aufsuchende Beratung wird durch verschiedene Rehabilitationsangebote sowie durch Vernetzung der Familie mit lokalen Unterstützungsangeboten ergänzt. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen werden über ein Jahr begleitet; der Erfolg der Maßnahme wird mit der gesundheitlichen Entwicklung einer Kontrollgruppe verglichen. Wichtig am Programm ist, dass die lebensstilverändernden Maßnahmen früh und umfassend einsetzen und Eltern sowie betreuende Ärztinnen und Ärzte einbeziehen. Das Projekt will auch Familien mit Migrationshintergrund ansprechen; die Angebote erfolgen sowohl in deutscher als auch in türkischer Sprache.

Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 9,5 Millionen Euro gefördert.

Bislang gibt es keine Versorgungs- oder Rehabilitationsangebote zur frühzeitigen Reduktion von Übergewicht bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren; im Erfolgsfall kann das Projekt diese Versorgungslücke schließen. Mit einer Verringerung des kindlichen Übergewichts in dieser Altersgruppe ließe sich zudem das Risiko späterer Folgeerkrankungen senken.

Konsortialpartner

Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf, AOK Rheinland-Hamburg – Die Gesundheitskasse, Asklepios Klinik Sankt Augustin GmbH, BARMER, Deutsche Sporthochschule Köln, Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., HEK-Hanseatische Krankenkasse, Hochschule Fulda, IKK classic, Institut für soziale Arbeit e. V., P. D. Gesellschaft für interdisziplinäre Adipositastherapie mbH, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Rheinland Klinikum Neuss GmbH, St. Marien Hospital Düren, Städtische Kliniken Mönchengladbach GmbH, Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen und -prozessen

Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Stephanie Stock
Universität zu Köln
Medizinische Fakultät der Universität zu Köln – Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie
Gleueler Straße 176-178
50935 Köln
+49 221 47830902
stephanie.stock@uk-koeln.de