GET Sleep – Stepped Care Modell für die Behandlung von Schlafstörungen

Projektbeschreibung

Unter Schlafstörungen leiden viele Menschen. Schätzungen zufolge ist jeder Zehnte davon betroffen. Die Leitlinie empfiehlt Ärzten, diese Patientinnen und Patienten zunächst psychotherapeutisch zu behandeln und erst dann medikamentös. Trotzdem wird viel zu schnell zu Schlaftabletten gegriffen. Bei vielen Medikamenten kann das zur Gewöhnung und Abhängigkeit führen. Bei älteren Menschen kommt es unter dem Einfluss bestimmter Wirkstoffe zu Verwirrtheit und in schlimmen Fällen zu nächtlichen Stürzen.

Zentrales Ziel des Projekts GET Sleep ist es, die Versorgungsqualität und Versorgungseffizienz für die betroffenen Patienten mit chronischen Schlafstörungen zu verbessern. An erster Stelle steht dabei zunächst die hausärztliche Erstbehandlung, in der sogenannte „schlafhygienische Regeln“ sowie grundlegende Informationen zu den Themen Schlaf und Schlafstörungen vermittelt werden. Führt diese erste Behandlung nach vier Wochen zu keiner Besserung, wird eine Internet- und mobilbasierte Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) angeboten. In dieser KVT lernen die Patienten mittels Internet und mithilfe von Smartphones verschiedene Techniken, um besser schlafen zu können. Die KVT wird im Projekt in drei unterschiedlichen Varianten durchgeführt, die sich im Ausmaß des Kontakts der Patienten mit Psychologen unterscheiden, um die möglichst wirksamste und kostengünstigste Form zu ermitteln. Insgesamt sollen mehrere Hundert Patientinnen und Patienten nach diesem Muster untersucht werden. Nach sechs Monaten wird evaluiert, wie es den Personen geht, die nach diesem Stufenmodell behandelt wurden im Vergleich zu denjenigen, die regulär behandelt wurden. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 4,3 Millionen gefördert.

Bei positiver Evaluation besteht das Ziel, die neue Versorgungsform in die Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Gestaltung der Versorgung aufzunehmen und in die Regelversorgung zu übernehmen.

Konsortialpartner

GET.ON Institut für Online Gesundheitstrainings GmbH, Universität Ulm, Klinikum Nürnberg Nord, KIRINUS Health GmbH, BARMER

Themenfeld: Krankheitsübergreifende Versorgungsmodelle

Bundesländer: Baden-Württemberg, Bayern

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Prof Dr. Dr. Kai Spiegelhalder
Universitätsklinikum Freiburg
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Hauptstraße 5
79104 Freiburg
+49 761 27069780
kai.spiegelhalder@uniklinik-freiburg.de