Herz-Check – Erkennung einer frühen Herzinsuffizienz mittels telemedizinischer Verfahren in strukturschwachen Regionen
Projektbeschreibung
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Insbesondere die Häufigkeit der Herzinsuffizienz nimmt stetig zu. Dabei leidet die Hälfte der Patientinnen und Patienten an der „klassischen“ Herzinsuffizienz, bei der das Blut aus der Herzkammer nur reduziert ausgeworfen wird. Typische Symptome sind Luftnot oder geschwollene Beine. Bei den anderen Betroffenen sind die Anzeichen dagegen oft untypisch, da hier die Auswurfleistung erhalten bleibt. Diese asymptomatische Herzinsuffizienz bleibt oft lange unerkannt.
Das Projekt etabliert in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ein Versorgungsmodell zur Früherkennung asymptomatischer Herzinsuffizienz in der Bevölkerung. Ziel ist es, bei den betroffenen Patientinnen und Patienten so früh wie möglich geeignete Maßnahmen zur Therapie und zur Minimierung von Risikofaktoren einleiten zu können. Hierzu führen mobile Diagnostikeinheiten bei Personen mit erhöhten Risikofaktoren (z. B. Bluthochdruck oder Diabetes mellitus) eine verkürzte Magnetresonanztomographie (MRT) durch. Wird eine asymptomatische Herzinsuffizienz erkannt, wird für diese Patienten ein Versorgungspfad (z. B. Online-Präventionsprogramm, weitere diagnostische Abklärung, Therapie) empfohlen und eine telemedizinische Vernetzung zwischen kardiologischen Experten, niedergelassenen Ärzten sowie Spezialeinrichtungen für die ambulante und stationäre Versorgung von Herzinsuffizienzpatienten hergestellt.
In dem Projekt soll die Veränderung des Grades der Herzinsuffizienz zwischen Erstuntersuchung und Folgeuntersuchung nach sechs bis zwölf Monaten gemessen werden. Sekundäre Endpunkte sind unter anderem das Auftreten von kardialen Ereignissen, die Rate an Krankenhauseinweisungen sowie die Lebensqualität der Betroffenen. Das Projekt wird für 40 Monate mit insgesamt ca. 7 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann das Projekt dazu beitragen, eine effiziente und kostengünstige Möglichkeit zur Früherkennung der Herzinsuffizienz in Wohnortnähe, auch in strukturschwachen Regionen zu schaffen. Mit einer frühzeitigen leitliniengerechten Betreuung der Patienten können die fachärztliche Versorgung entlastet und der Kostendruck im Gesundheitssystem reduziert werden.
Konsortialpartner
AOK Nordost - Die Gesundheitskasse, Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen Herz-Kreislauf-Klinik Bevensen AG, Katholisches Marienkrankenhaus Hamburg gGmbH, medneo Deutschland GmbH, Georg-August-Universität Göttingen, Universitätsklinikum Heidelberg, Universität zu Köln
Themenfeld: Telemedizinische Kooperationsnetzwerke von stationären und ambulanten Einrichtungen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung
Bundesländer: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern
Status: Abschlussbericht wird erstellt
Kontakt
Prof. Dr. Sebastian Kelle
Deutsches Herzzentrum an der Charité
Klinik für Innere Medizin - Kardiologie
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
+49 30 45931182
sebastian.kelle@charite.de