MeMäF - Verbesserung der Frauengesundheit mit einem digital unterstützten Versorgungsmodell für Mädchen und junge Frauen mit Menstruationsschmerzen

Projektbeschreibung

Menstruationsschmerzen lindern und Mädchen und junge Frauen mit einem erhöhten Risiko für Endometriose frühzeitig identifizieren und behandeln – das sind die Ziele dieses Projekts.

Bis zu 90 Prozent der unter 25-Jährigen haben Menstruationsschmerzen, was auch zu Schul- oder Arbeitsausfällen führt und damit einen hohen sozioökonomischen Einfluss hat. Ausgeprägte Menstruationsschmerzen sind zudem ein Frühsymptom der Endometriose – einer komplexen, hormonabhängigen Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst. In der Folge treten chronisch entzündliche Reaktionen mit Schmerzen auf, die bis hin zur Unfruchtbarkeit reichen können. Endometriose wird oft spät diagnostiziert und erfordert dann invasive Diagnostik und Therapie.

In dem Projekt erhalten 3.000 Mädchen und junge Frauen im Alter von 16 bis 24 Jahren eine Smartphone-App. Diese vermittelt Information zum Zyklus, zur Ursache von Menstruationsschmerzen, zur Kombination unterschiedlicher Behandlungsansätze sowie praktische Anleitungen für Maßnahmen zur Selbstfürsorge. Nach drei Monaten werden App-Nutzerinnen mit hohem Risiko für eine Endometriose identifiziert. 220 Mädchen und junge Frauen mit diesem Risiko erhalten die Möglichkeit einer spezialisierten Versorgung. Dieses neue Versorgungsangebot wird in einer speziellen Endometriose-Sprechstunde durchgeführt und beinhaltet auch besondere Ernährungsberatungen und Physiotherapie sowie gesundheitspsychologische Unterstützung. Erste Teilnehmerinnen sollen ab Frühling 2024 die App erhalten.

Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 6,6 Millionen Euro gefördert.

Bei erfolgreichem Ausgang des Projekts ließen sich in Zukunft durch die innovativen Behandlungspfade Schmerzen und das Endometriose-Risiko verringern sowie die Selbstwirksamkeit verbessern und damit die Versorgung der betroffenen Mädchen und jungen Frauen optimieren.

Konsortialpartner

BARMER, DAK-Gesundheit, WebMen Internet GmbH, Techniker Krankenkasse, Vandage GmbH, Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH

Themenfeld: Versorgungsmodelle zu Patientenpfaden

Bundesland: bundesweit

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Claudia Witt
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie
Luisenstraße 57
10117 Berlin
+40 30 450 529068
claudia.witt@charite.de