Mind:Pregnancy – Online-​basierte Achtsam­keits­in­ter­vention zur Stärkung psychischer Stabilität von Schwangeren und Förderung einer physio­lo­gischen Geburt

Projekt­be­schreibung

Störungen der Stimmungslage wie depressive Störungen und Angster­kran­kungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkran­kungen, auch während einer Schwan­ger­schaft. Bis zu 20 Prozent der werdenden Mütter sind von einer Depression und bis zu 25 Prozent von Angststö­rungen betroffen. Darunter leidet nicht nur die Schwangere selber. Auch für Kind und Familie ist die Erkrankung eine große Belastung. Zudem werden Kinder von Frauen mit Störungen der Stimmungslage häufiger per Kaiser­schnitt geboren.

Das Projekt Mind:Pregnancy untersucht Schwangere gezielt auf Störungen der Stimmungslage. Schwangere der beteiligten Kranken­kassen werden in ganz Baden-​Württemberg systematisch mit einem Fragebogen auf Symptome geprüft. Bei dieser Untersuchung auffällige Schwangere werden durch einen Psychologen untersucht und von einem Geburts­helfer beraten. Mit einem weiter­füh­renden online­ba­sierten Selbst­hil­fe­angebot werden Schwangere mit Störungen der Stimmungslage unter anderem im Umgang mit Ängsten und körper­lichen Verände­rungen geschult. Zudem soll durch diese Maßnahme das Selbst­ver­trauen und die Lebens­qualität gefördert werden.

Im Projekt wird untersucht, ob die mit dem Mind:Pregnancy Selbst­hil­fe­angebot versorgten Schwangeren weniger depressive Störungen haben als Patien­tinnen, denen diese Form der Selbsthilfe nicht zur Verfügung steht. Außerdem wird evaluiert, ob es durch Mind:Pregnancy zu weniger Geburten durch Kaiser­schnitt kommt. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt 3,4 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall stellt das online­ba­sierte Selbst­hil­fe­angebot des Projekts Mind:Pregnancy eine leicht zugängliche und kosten­günstige Maßnahme dar, welche das Auftreten depressiver Störungen und die Inanspruchnahme einer Geburt per Kaiser­schnitt verringert und von Schwangeren zu Hause durchgeführt werden kann. Hierdurch lassen sich auch ungünstige Auswir­kungen auf die geborenen Kinder deutlich verringern.

Konsor­ti­al­partner

Institut für Frauen­gesundheit Tübingen (IFG); Ludwig-​Maximilian-Universität München, Department für Psychologie; Univer­si­täts­frau­en­klinik Tübingen; Universität Bielefeld, Fakultät für Gesund­heits­wis­sen­schaften; Medizi­nische Univer­si­täts­klinik Tübingen; Techniker Krankenkasse; GWQ-​Serviceplus AG; mhplus Betriebs­kran­kenkasse

Themenfeld: Themenoffen

Bundesland: Baden-​Württemberg

Laufzeit: 07/2018 – 06/2022

Status: beendet

Förder­kenn­zeichen: 01NVF17034

Kontakt

PD Dr. med. Stephanie Wallwiener
Univer­si­täts­klinikum Heidelberg
Frauen­klinik
Im Neuenheimer Feld 440
69120 Heidelberg
0049 06221 5636956
stephanie.wallwiener@med.uni-​heidelberg.de