NierenTx360° – Bessere Versorgung, besseres Überleben, bessere Wirtschaftlichkeit nach Nierentransplantation

Projektbeschreibung

Wenn die Nieren dauerhaft versagen, ist eine Nierentransplantation für die meisten Patienten die beste Behandlungsmöglichkeit. Die Niere eines Organspenders übernimmt dann alle Aufgaben der geschädigten eigenen Nieren. Die optimale Versorgung von Nierentransplantierten ist komplex und umfasst eine lebenslange Nachsorge. Wichtige, nicht gelöste Probleme nach Nierentransplantation sind die chronische Abstoßung, die mangelnde Therapietreue, die Überleitung in die Erwachsenenbetreuung und der frühzeitige Tod der Patienten durch gehäuft auftretende Probleme im Herz-Kreislauf-System.

Ziel des Projektes NierenTx360° ist es, eine Verbesserung des Transplantatüberlebens, der Lebensqualität und der Begleiterkrankungen transplantierter Patienten durch verbesserte Nachsorgequalität zu erreichen und hierdurch auch Kosten zu reduzieren. Das Programm ermöglicht telemedizinische Visiten von Haus- und Facharzt oder des Patienten mit dem Transplantationszentrum. Eine sogenannte elektronische Fallakte stellt sicher, dass alle gleichermaßen informiert sind. Außerdem werden Therapietreue und Herz-Kreislauf-Risiko regelmäßig untersucht. Mit allen geeigneten Patienten werden Pläne für ein nachfolgendes kontinuierliches Training aufgestellt, um mögliche Herz-Kreislauf-Komplikationen zu verringern. Eine „Trainings-App“, oder bei Bedarf ein entwickeltes Trainingstagebuch helfen den Patienten, ihre Ziele zu erreichen. Zusätzlich wird ein persönliches oder telemedizinisches Adhärenz-Coaching eingesetzt. In das Programm werden alle frisch- und langzeittransplantierten Patienten der beteiligten Standorte eingeschlossen. Anschließend wird evaluiert, ob weniger transplantierte Nieren abgestoßen werden als in der Regelversorgung und ob die Leistungsausgaben, insbesondere durch die Verringerung von stationären Aufenthalten der Patienten, niedriger sind. Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. sechs Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Modell bundesweit übertragen werden. Denkbar ist auch eine Ausweitung auf weitere Interventionen und andere transplantierte Organe.

Konsortialpartner

Symeda GmbH

Themenfeld: Versorgungsmodelle unter Nutzung von Telemedizin, Telematik und E-Health

Bundesland: Niedersachsen

Status: beendet

Kontakt

Herr Prof. Dr. med. Lars Pape
Herr Prof. Dr. med. Mario Schiffer
Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
+49 511 532-3283
pape.lars@mh-hannover.de
schiffer.mario@mh-hannover.de