PAIN2.0 – Patientenorientiert. Abgestuft. Interdisziplinär. Netzwerk. Therapie.
Projektbeschreibung
Wiederkehrende und anhaltende Schmerzen – darunter leiden 27 Prozent der deutschen Bevölkerung. 7,4 Prozent der betroffenen Menschen erfahren dadurch schwere körperliche Beeinträchtigungen und 2,3 Prozent sowohl körperliche als auch psychosoziale Einschränkungen. Ausufernde Diagnostik und ein falscher Einsatz von Medikamenten als primäre Ansätze in einer eher unimodal ausgerichteten Schmerztherapie verschärfen die Situation für Schmerzpatientinnen und -patienten weiter. Die Vermeidung chronischer Krankheitsverläufe stellt ein wesentliches Ziel in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit wiederkehrenden Schmerzen und Chronifizierungsrisiko dar.
PAIN2.0 integriert die Zusammenarbeit verschiedener Behandlergruppen in ein zehnwöchiges ambulantes Therapieprogramm für Patientinnen und Patienten mit Schmerzen und Risikokonstellationen. Diesen geschlossenen Gruppen vermitteln Ärztinnen und Ärzte, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten individuell angepasste Informationen zum Umgang mit Schmerzen, zu einer verbesserten Körperwahrnehmung und Steigerung der körperlichen Aktivität. Der Ansatz soll dazu beitragen, das eigenverantwortliche Handeln der Betroffenen zu stärken, ihr Wohlbefinden zu steigern und eine (weitere) Schmerzchronifizierung zu vermeiden.
Mithilfe einer randomisierten Studie mit Wartegruppendesign analysieren die Forschenden, ob die Patientinnen und Patienten der Interventionsgruppe innerhalb von sechs Monaten eine geringere Schmerzintensität und schmerzbedingte Beeinträchtigungen sowie eine erhöhte Behandlungszufriedenheit aufweisen. Nach sechs Monaten wird die Kontrollgruppe in die Maßnahme eingeschlossen, um herauszufinden, ob auch in dieser Gruppe Veränderungen zu verzeichnen sind. Das Projekt wird für 42 Monate mit insgesamt ca. sechs Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall führt PAIN2.0 zu einer Verbesserung der objektiven und subjektiven Leistungsfähigkeit, einer subjektiv verbesserten Kontrolle von Schmerzen und einer Verringerung chronischer Krankheitsverläufe. Durch die ambulante Therapie wird die Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten gesteigert und die dem Gesundheitssystem entstehenden Kosten könnten langfristig gesenkt werden.
Konsortialpartner
BARMER, DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH, Georg-August-Universität Göttingen – Universitätsmedizin Göttingen, Technische Universität Dresden, Universitätsmedizin Greifswald, Universität zu Lübeck, Zentrum für ambulante Rehabilitation GmbH, KJF Klinik Sankt Elisabeth gGmbH, Krankenhaus Bad Oeynhausen der Mühlenkreiskliniken, Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, Asklepios Klinik Nord – Heidberg, Westmecklenburg Klinikum Helene von Bülow GmbH, Medizinische Hochschule Hannover, Universitätsklinikum Essen, Universitätsklinikum Würzburg, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Mörsenbroich-Rath GmbH, Praxis für ganzheitliche Schmerztherapie, Schmerz- und Palliativzentrum Rhein-Main in Wiesbaden, Naomie Cayemitte-Rückner, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH, Universität des Saarlandes und Universitätsklinikum Heidelberg
Themenfeld: Themenoffen
Bundesland: bundesweit
Status: laufend
Kontakt
Thomas Isenberg
Geschäftsführer
Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.
Alt-Moabit 101b
10559 Berlin
+49 30 39409 6890
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