PeriOP-CARE HF – Perioperative interdisziplinäre, intersektorale Prozess-Optimierung bei Herzinsuffizienz

Projektbeschreibung

Die Herzinsuffizienz, eine Funktionsstörung des Herzens, zählt zu den zehn häufigsten Todesursachen in Deutschland. Hierzulande leiden bis zu drei Millionen Menschen an einer chronischen Herzinsuffizienz. Jährlich sterben etwa 35.000 Menschen an den Folgen einer Herzschwäche; das Risiko, eine Form der Herzinsuffizienz zu entwickeln, steigt mit zunehmendem Alter. Viele Betroffene wissen jedoch gar nicht um ihre Herzschwäche, weil keine entsprechende Diagnose gestellt wurde. Medizinische Eingriffe und Operationen bergen für sie deshalb besondere Risiken.

Ziel des Projekts PeriOP-CARE HF ist es, bei diesen Patientinnen und Patienten Komplikationen nach einer nicht-herzchirurgischen Operation zu reduzieren. Hierzu soll ein komplexes, individuelles Behandlungskonzept beitragen, das von mehreren Fachärztinnen und Fachärzten gemeinsam erstellt wird. Das Konzept sieht eine intensivere Begleitung rund um die Operation sowie zielgerichtete Therapien durch verschiedene medizinische Fachrichtungen und Sektoren vor und begleitet bis in die ambulante Versorgung.

In eine begleitende Studie werden Patientinnen und Patienten aufgenommen, bei denen das Risiko einer Komplikation nach einer Operation aufgrund einer Herzinsuffizienz besteht. Dazu wird in den beteiligten Universitätskliniken vor einer geplanten Operation bei Patientinnen und Patienten über 65 Jahre ein bestimmtes Herzschwächehormon im Blut gemessen. Wird dabei ein festgelegter Wert überschritten, ist auch das Komplikationsrisiko nach dem geplanten Eingriff signifikant erhöht. Die 1.094 Teilnehmenden der Studie werden zwei unterschiedlichen Gruppen zugeteilt, um die derzeitige Standardtherapie mit der neuen Versorgungsform vergleichen zu können. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 4,5 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall lässt sich mit der Studie nachweisen, ob die neue Versorgungsform das Risiko von Komplikationen nach der Operation verringert und sich dank der übergreifenden Therapien Behandlungskosten einsparen lassen, indem Krankenhausaufenthalte verkürzt und nötige Wiedereinlieferungen verringert werden.

Konsortialpartner

Awesome Technologies Innovationslabor GmbH, BARMER, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Universitätsklinikum Würzburg, Universitätsmedizin Rostock, Vandage GmbH

Themenfeld: Interdisziplinäre oder sektorenübergreifende Versorgungsnetzwerke und -pfade

Bundesländer: Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Michael Sander
Justus-Liebig-Universität Gießen
Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie
Rudolf-Buchheim-Straße 7
35392 Gießen
+ 49 641 985 44401
michael.sander@chiru.med.uni-giessen.de