PETRA – Personalisierte Therapie bei Rheumatoider Arthritis (RA) basierend auf dem Modell der Psychoneuroimmunologie (PNI)

Projektbeschreibung

Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung. Sie betrifft in Deutschland 0,5 bis zu 1,7 Prozent der Erwachsenen – Frauen stärker – und schränkt deren Lebensqualität erheblich ein. Etwa 13 bis 42 Prozent der Erkrankten leiden an Depressionen und Angst als Begleiterkrankungen. Genetische Disposition, aber auch Umwelteinflüsse und Infektionen – also Epigenetik – und psychische Belastungen sowie autoaggressiver Umgang mit Emotionen sind Risikofaktoren für die RA.

Das Projekt richtet sich an Patientinnen und Patienten (Pts) mit RA, die ihr Verhalten gesundheitsfördernd ändern und ihre Lebens- und Gesundheitskompetenz aktiv verbessern möchten. PETRA soll ihnen helfen, die mit ihrer Krankheit einhergehenden Gefühle – z.B. Angst, Ärger, Depression, Zweifel und Überdruss – in ihrer täglichen Lebens- und Arbeitswelt  gesundheitsfördernd und selbstbestimmt zu steuern. Ein neunmonatiges Interventionsprogramm mit einer Nachhaltigkeitsphase soll die emotionalen und sozialen Kompetenzen der Teilnehmenden stärken und ihre Problemlöse-Kompetenzen verbessern. Die Maßnahmen basieren auf den Erkenntnissen der Psychoneuroimmunologie (PNI). Diese Disziplin befasst sich mit den Abhängigkeiten von psychischer Wahrnehmung und Belastung, emotionalen und somatischen Reaktionen und deren möglichen molekularen Abbildungen; die PNI navigiert Krankheitsaktivitäten. Basierend auf der PNI entwickeln erfahrene psychologische und ärztliche Psychotherapeuten insgesamt zwölf Interventionsmodule. Diese fokussieren unterschiedliche Aspekte, u.a. den Umgang der Pts mit Stress und mit Emotionen.

400 Pts mit RA sollen an PETRA teilnehmen. Eine ergänzende Begleitstudie wird zudem in Einzelfallstudien prüfen, nach welchen zuzuordnenden Aspekten Pts davon profitieren. Das Projekt wird für 33 Monate mit ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können die Pts mit der RA rational und emotional besser umgehen. Krankheitsschübe können reduziert und psychischen Begleiterkrankungen kann vorgebeugt werden, so dass die Betroffenen eine bessere Lebensqualität gewinnen werden.

Konsortialpartner

Universität Regensburg; Medizinische Universität Innsbruck, Berufsverband der Präventologen e.V.; Universität der Bundeswehr München/Institut für angewandte Statistik; Deutsche Psychotherapeutenvereinigung/ Landes- Psychotherapeutenkammer Bayern; Kassenärztliche Vereinigung Bayern; BKK Landesverband Bayern; Berufsverband Deutscher Rheumatologen e.V.

Themenfeld: Themenoffen

Bundesland: Bayern

Status: beendet

Kontakt

Frau Prof. Dr. Dagmar Gustorff
Universität Witten/Herdecke
Fakultät für Gesundheit Dekanat,
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58448 Witten
+49 2302 926 704
dagmar.gustorff@uni-wh.de