PROMPt – Primärindikative und optimierte Zuweisung zu gezielten Maßnahmen bei emotionalen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern

Projektbeschreibung

Rund 15 Prozent der Heranwachsenden im Alter von 3 bis 17 Jahren zeigen Anzeichen von emotionalen Störungen oder Verhaltensauffälligkeiten. Oft werden diese Anzeichen erst spät wahrgenommen. Bis Hilfsmaßnahmen eingeleitet sind, haben die Betroffenen häufig einen langen Leidensweg hinter sich und damit wertvolle Entwicklungszeit verloren.

Ziel des Projektes ist es, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von emotionalen (Angst-) und Verhaltensstörungen (ADHS, Störung des Sozialverhaltens) bei Kindern frühzeitig zu erkennen und den Betroffenen künftig schneller zu helfen. Damit dies gelingt, sollen die regulären Gesundheitsuntersuchungen – die sogenannten U-Untersuchungen – für Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren modellhaft um einen Siebtest zur Untersuchung auf emotionale Störungen und Verhaltensauffälligkeiten erweitert werden. Werden dabei Auffälligkeiten oder Erkrankungsrisiken entdeckt, werden konkrete Hilfsmaßnahmen zügig empfohlen und eingeleitet. Neben den Maßnahmen der Regelversorgung kommen passgenaue (indikative) Vorsorge-Programme für emotionale und Verhaltensauffälligkeiten zum Einsatz.

Das Projekt ergänzt damit erstmals regelhaft eine U-Untersuchung um psychische Beschwerden oder Probleme bei Heranwachsenden und verknüpft sie mit konkreten Empfehlungen und Maßnahmen. Um den Projekterfolg bewerten zu können, werden die dabei erhobenen Daten mit den Angaben von Kindern verglichen, die an den aktuell etablierten U-Untersuchungen (ohne Siebtest) teilnahmen.

Das Projekt wird für 48 Monate mit ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können Präventionsangebote stärker als bisher in die Regelversorgung eingebettet werden. Das würde bei betroffenen Kindern und ihren Familien die Lebensqualität und Entwicklungschancen verbessern helfen und die gesellschaftlichen Folgekosten emotionaler Störungen und Verhaltensauffälligkeiten senken.

Konsortialpartner

Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Technische Universität Dresden; Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Carl Gustav Carus Universitätsklinikum Dresden; Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden; AOK PLUS

Themenfeld: Themenoffen

Bundesland: Sachsen

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

PD Dr. Susanne Knappe
Technische Universität Dresden
Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Chemnitzer Straße 46
01187 Dresden
0049 351 46339727
susanne.knappe@tu-dresden.de