RECOVER – Modell der sektorenübergreifend-koordinierten, schweregradgestuften, evidenzbasierten Versorgung psychischer Erkrankungen
Projektbeschreibung
Psychische Erkrankungen sind sehr häufig. Laut Weltgesundheitsorganisation erleidet jede dritte Person mindestens einmal in ihrem Leben eine depressive Phase oder eine andere psychische Störung. Sie verursachen nicht nur großes menschliches Leid, sondern auch enorme gesellschaftliche Kosten durch Klinikaufenthalte, Arbeitsausfälle, Frühverrentung und die teilweise notwendige lebenslange Betreuung. Schnelle und vor allem richtige Hilfe kann Schlimmeres verhindern und den Patienten dabei unterstützen, einen geregelten Alltag zu führen.
Das Projekt RECOVER zielt darauf, die Behandlungsqualität und -effizienz vieler psychischer Erkrankungen zu verbessern. Patienten sollen - im Vergleich zur bestehenden Regelversorgung - eine vom Schweregrad unabhängige höhere Chance auf schnellere und umfassendere Gesundung (RECOVERY) haben. Das Vorhaben wird beispielhaft für Deutschland in einer Modellphase in der großstädtischen Region Hamburg und in einer Transferphase in der ländlich-kleinstädtischen Region Kreis Steinburg (Itzehoe) durchgeführt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der besseren sektorenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Krankenhäusern, Arbeitgebern und Angehörigenverbänden. Dafür werden modernste Therapieansätze zusammengeführt (beispielsweise auch E-Mental-Health Module) und besondere Anreizsysteme gesetzt, sich an der Umstrukturierung hin zu einer evidenzbasierten, wohnortnahen und gesellschaftlich eingebundenen Versorgung aktiv zu beteiligen. Das Konzept wird innerhalb der Laufzeit auf seine bessere gesundheitliche Wirkung und eine bessere Kosteneffizienz - verglichen mit der Regelversorgung - hin evaluiert. Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. 6,8 Millionen Euro gefördert.
Im Projekt werden Instrumente entwickelt, die im Erfolgsfall eine bundesweite Übertragung des Gesamtmodells oder auch nur einzelner Komponenten unterstützen.
Konsortialpartner
Klinikum Itzehoe, Verhaltenstherapie Falkenried MVZ GmbH, Arinet, BARMER, DAK-Gesundheit - Hamburg, Hanseatische Krankenkasse - HEK
Themenfeld: Versorgungsmodelle für spezielle Patientengruppen
Bundesländer: Hamburg, Schleswig-Holstein
Laufzeit: 07/2017 – 06/2021
Status: beendet
Förderkennzeichen: 01NVF16018
Weiterführende Informationen
Kontakt
Prof. Dr. Martin Lambert
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Eppendorf
20246 Hamburg
0049 40 741052201
lambert@uke.de