SichereGeburt – VersorgungsNetz Sichere Geburt: strukturierte, versorgungsebenen-, disziplin- und fächerübergreifende Betreuung Schwangerer und Neugeborener

Projektbeschreibung

In der Modellregion Ost-Sachsen wurden im Jahr 2020 rund 13.000 Geburten verzeichnet, wobei ca. 20 Prozent der Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt stationär betreut werden mussten. Das Versorgungsnetzwerk SichereGeburt richtet sich an Schwangere, bei denen Hinweise auf eine vorgeburtliche Erkrankung des Kindes bestehen, sowie an Früh- und kranke Neugeborene und ihre Eltern. Hier setzt das Projekt an und will deren Versorgung und Betreuung durch einen fächerübergreifenden Verbund neu strukturieren.

Neben den klinischen Expertinnen und Experten werden auch andere beteiligte Berufsgruppen sowie die Familien selbst in das Netzwerk eingebunden, um individuelle, zielgenaue und digital unterstütze Maßnahmen zu ermöglichen. Diese Interventionen umfassen sowohl die vorgeburtliche Phase bei Verdacht auf eine komplexe Erkrankung des Ungeborenen als auch die Zeit nach der Geburt, in der die Neugeborenen umfangreiche medizinische Unterstützung und eine evidenzbasierte Antibiotikatherapie erhalten sowie die heimatnahe Verlegung der Neugeborenen im Vordergrund steht. Eine adäquate psychosoziale Unterstützung der Familien ist ebenfalls vorgesehen.

Um überprüfen zu können, ob diese Intervention zu einer Verbesserung der wohnortnahen Versorgung vor und nach der Geburt führt, erfolgt die Einführung der Intervention sukzessive in allen teilnehmenden Kliniken. Bis zum Beginn der Intervention befinden sich alle teilnehmenden Institutionen im Kontrollarm. Die Auswahl der Reihenfolge zur Einführung der Intervention erfolgt zufällig.

Die Ergebnisse werden sowohl quantitativ als auch qualitativ analysiert. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 3,1 Millionen Euro gefördert.

Insgesamt fünf aufeinander abgestimmte Interventionsbündel sollen eine wohnortnahe, fächerübergreifende stationäre Versorgung unter Berücksichtigung medizinischer und psychosozialer Komponenten gewährleisten und die Risiken für Schwangere und deren Kinder verringern. Im Erfolgsfall kann das Konzept deutschlandweit implementiert werden und so die Versorgung erheblich verbessern.

Konsortialpartner

AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen

Themenfeld: Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen und -prozessen

Bundesland: Sachsen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Mario Rüdiger
Technische Universität Dresden
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
Zentrum für Feto-Neonatale Gesundheit
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
+49 351 458 3640
mario.ruediger@uniklinikum-dresden.de