T-CABS – Telemedizinisches Centrum für Außerklinische Beatmung und Sauerstofftherapie

Projektbeschreibung

Jedes Jahr steigt die Anzahl der Menschen, die in ihrem häuslichen Umfeld künstlich beatmet werden um ca. 15.000 Personen. Besonders groß ist der Versorgungsaufwand, wenn die Heimbeatmung invasiv über eine Kanüle erfolgen muss. Kontrollen der Beatmungstherapie erfolgen in Zentren für außerklinische Beatmung und sind nicht immer bedarfsorientiert. Oft erfolgen Kontrollen, die sich nachträglich als nicht notwendig herausstellen. Auch führen Verschlechterungen des Gesundheitszustands in der Häuslichkeit oft unbeobachtet zu akuten Notfällen. Die hierdurch entstehenden Belastungen der Betroffenen und Kosten für das Gesundheitssystem sind beträchtlich.

Im Projekt T-CABS wollen Forschende mit Hilfe telemedizinischer Maßnahmen die Versorgung ambulant beatmeter Menschen verbessern. Kernstück der neuen Versorgungsform ist eine patientenzentrierte Gesundheitsversorgung durch die Erfassung medizinischer Daten auf einer telemedizinischen Plattform, dem sogenannten T-CABS (Telemedizinisches Centrum für Außerklinische Beatmung und Sauerstofftherapie). Die Daten umfassen die Lungenfunktion, Beatmungswerte, die allgemeine körperliche Verfassung und Lebenszufriedenheit. Bedarfsorientiert werden Videosprechstunden zwischen Betroffenen und medizinischen Fachkräften angeboten und interdisziplinäre Fallkonferenzen durchgeführt. In einer wissenschaftlichen Studie mit 200 Betroffenen wird untersucht, ob das digitale Angebot die gewünschten Effekte zeigt. Die Forschenden erhoffen sich eine Stabilisierung der Lungenfunktion, eine Verbesserung der körperlichen Kondition und eine höhere Lebensqualität der Betroffenen, verbunden mit mehr Selbstbestimmung. Das Projekt wird für 39 Monate mit insgesamt ca. 5,5 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die Telemedizinplattform eine individuell angepasste Versorgung von ambulant beatmeten Menschen sicherstellen, indem sie dazu beiträgt, potenzielle Komplikationen zu vermeiden, Betroffene in ihrem Krankheitsmanagement zu stärken und ressourcenintensive und belastende Transporte in die Klinik zu vermeiden.

Konsortialpartner

BARMER, Techniker Krankenkasse, Technische Universität Berlin

Themenfeld: Einbindung von digitalen Technologien im Versorgungsalltag

Bundesländer: Berlin, Brandenburg

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Martin Witzenrath
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Klinik für Pneumologie, Beatmungsmedizin und Intensivmedizin
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450553892
martin.witzenrath@charite.de