UPGRADE – Kreative Stärkungsgruppen als innovative Versorgungsform für traumatisierte und hochbelastete Mitarbeiter/innen im Gesundheitswesen

Projektbeschreibung

Pflegekräfte sowie Gesundheits- und Krankenpfleger in Kliniken haben ein hohes Risiko, seelisch oder körperlich krank zu werden. Denn die Belastungen durch den Kontakt mit kranken oder sterbenden Patienten und deren Angehörigen sind hoch. Sie reichen von schwierigen Beziehungen mit Patienten oder Pflegeheimbewohnern, verbalen oder körperlichen Übergriffen, traumatischen Erfahrungen bis hin zur Auseinandersetzung mit dem Tod. Ziel des Projekts ist es, Mitarbeitende im Gesundheitswesen durch ein neues Versorgungsangebot zu stärken. Mitarbeitende werden in speziellen, zu entwickelnden Stärkungsgruppen darin geschult, Belastungen zu erkennen und mit ihnen umzugehen. Durch die Stärkung der Resilienz und der eigenen Ressourcen sollen Erkrankungen vermieden werden und bestehende Erkrankungen schneller abklingen. Bei Traumata werden die Betroffenen entlastet und darin unterstützt, Traumafolgestörungen vorzubeugen.

Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie soll geprüft werden, ob sich die neue Versorgungsform positiv auf die Mitarbeitenden auswirkt. Dafür wird untersucht, ob die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden zum Ende des Projekts höher als bei der Kontrollgruppe ist. Es wird erhoben, wie der allgemeine Gesundheitszustand der Mitarbeitenden ist und wie sie ihre Arbeitsfähigkeit und die Arbeitsbelastungen wahrnehmen. Darüber hinaus werden mit qualitativen Methoden auch die Auswirkungen auf die Prozesse in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen analysiert. Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. 1,5 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Konzept auch auf weitere Mitarbeiter des Gesundheitswesens und andere Regionen übertragen werden und für spezielle Berufsgruppen weiter entwickelt werden. So könnten auch beispielsweise Gruppen von Kinderchirurgen, Mitarbeitenden in der Onkologie oder Neonatologie von einem neuen Stärkungsangebot profitieren.

Konsortialpartner

Institut für soziale Innovationen ISI e. V., Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Universitätsklinikum Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

Themenfeld: Sozialleistungsträgerübergreifende Versorgungsmodelle

Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Holger Russ
Novitas BKK
Schifferstraße 92-100
47050 Duisburg
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holger.russ@novitas-bkk.de