VirtualWard – Telemedizinische Versorgung krankenhauspflichtiger Patientinnen und Patienten in Pflegeeinrichtungen
Projektbeschreibung
Durchschnittlich zweimal im Jahr wird jede Bewohnerin und jeder Bewohner einer stationären Pflegeeinrichtung in der Notaufnahme eines Krankenhauses vorstellig. Häufig schließt sich daran ein Krankenhausaufenthalt zur Überwachung des Gesundheitszustandes an. In Deutschland trifft dies derzeit auf etwa 800.000 Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeinrichtungen zu; doch könnten sich viele dieser körperlich und psychisch belastenden Krankenhaustage mithilfe „virtueller Krankenhausstationen“ in den Pflegeeinrichtungen selbst vermeiden lassen.
Das Projekt VirtualWard setzt an dieser Stelle an. Es ist geplant, dass in Großbritannien erprobte Modell „virtueller Krankenhausstationen“ in zwei Kliniken in Hamburg und Hessen anzuwenden und in einer begleitenden Studie zu evaluieren. Bewohnerinnen und Bewohner von stationären Pflegeeinrichtungen werden nach einer Behandlung in der Notaufnahme zwar verwaltungstechnisch im Krankenhaus aufgenommen, können – sofern ihre Gesundheit das erlaubt – aber wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren. Diagnostik, Therapieplanung und -einleitung erfolgen in der Klinik. Die medizinische Versorgung in der Pflegeeinrichtung erfolgt physisch durch die Pflegekräfte der Pflegeeinrichtung, welche telemedizinisch durch das Krankenhauspersonal begleitet werden. Individuelle Telemonitoring-Geräte übermitteln die Vitaldaten der Patientinnen und Patienten an die Klinik, zudem finden tägliche Video-Visiten statt.
Die Forschenden bei VirtualWard werden in einer begleitenden Studie wissenschaftlich fundiert prüfen, wie sich dieses Modell in der Praxis bewährt und ob sich damit Kosten einsparen lassen. Ihre Erkenntnisse werden sie mit Fachleuten aus den Bereichen der Versorgung, der Krankenkassen sowie der Gesundheitspolitik diskutieren und in Handlungsempfehlungen einfließen lassen. Das Projekt wird für zwei Jahre mit insgesamt ca. 2,7 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall lassen sich mit diesem Modell Krankenhaustage für Bewohnerinnen und Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen verringern, die Qualität der Versorgung verbessern und Versorgungskosten insgesamt senken. Neue Kommunikationswege zwischen Krankenhäusern und stationären Pflegeeinrichtungen würden die Zusammenarbeit zwischen den Versorgungsbereichen weiter verbessern.
Konsortialpartner
AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH – AskIepios Klinik Nord, Asklepios Kliniken Langen-Seligenstadt GmbH, BARMER, BKK Dachverband e. V., Doccla GmbH, inav – privates Institut für angewandte Versorgungsforschung GmbH, Mobil Krankenkasse
Themenfeld: Themenoffen
Bundesländer: Hamburg, Hessen
Status: laufend
Kontakt
Dr. Benedikt Simon
Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA
Rübenkamp 226
22307 Hamburg
be.simon@asklepios.com