WATCH – Mobile WohnortnAhe Versorgung zur Steuerung der sektorübergreifenden Therapie bei Post-COVID-19 in THüringen

Projektbeschreibung

Bis Januar 2023 wurden in Deutschland bei ca. 37,6 Millionen Menschen SARS-CoV-2-Infektionen festgestellt. Treten später als zwölf Wochen nach der Infektion Beschwerden (wieder) auf und können nicht anderweitig begründet werden, wird dies als Post-COVID-Syndrom bezeichnet. Die Betroffenen leiden nicht nur unter den Krankheitssymptomen, sondern zunehmend auch unter Beeinträchtigungen ihres Sozial- und Arbeitslebens. Für eine optimale Behandlung ist die Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachdisziplinen notwendig, was aber besonders in ländlichen, strukturschwachen Regionen nur schwer zu leisten ist.

Genau hier setzt das Projekt WATCH an. Mit einer mobilen Post-COVID Ambulanz (PoCO-Bus) soll eine wohnortnahe Untersuchung der Betroffenen mit einer umfassenden telemedizinischen Betreuung kombiniert werden. Insgesamt zwölf Wochen lang werden die Betroffenen Trainingseinheiten zur Konzentration und Aufmerksamkeit (Modul BRAIN), gestufte Rehabilitations-Sportprogramme (Modul BODY) und verhaltenstherapeutische Therapieangebote (Modul SOUL) absolvieren.

In einer Interventionsstudie werden nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Betroffene in Landkreisen in Thüringen untersucht. Weiterhin werden qualitative und quantitative Befragungen durchgeführt, um die Akzeptanz, das Nutzungsverhalten und die Nutzerfreundlichkeit der Intervention aus Sicht der teilnehmenden Patientinnen und Patienten zu evaluieren. Zudem werden gesundheitsökonomische Analysen durchgeführt. Insgesamt sollen 624 Personen an der Studie teilnehmen. Das Projekt wird für 38 Monate mit insgesamt ca. 5,8 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall wird die Versorgung in ländlichen Regionen so optimiert, dass für die Betroffenen eine bessere körperliche und (neuro-)psychologische Gesundheit und damit mehr Teilhabe am Sozial- und Arbeitsleben erreicht werden kann. Zudem könnten mit einer möglichen Überführung der Verfahren in die Regelversorgung in ländlichen Regionen künftig auch Versorgungslücken bei anderen Erkrankungen geschlossen werden.

Konsortialpartner

AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen, BARMER, Deutsche Stiftung für chronisch Kranke, Friedrich‐Schiller‐Universität Jena, Technische Universität Dresden, Kassenärztliche Vereinigung Thüringen, Martin‐Luther-Universität Halle‐Wittenberg, Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Lehren aus der Covid-19-Pandemie für die Weiterentwicklung der Versorgung

Bundesland: Thüringen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Andreas Stallmach
Universitätsklinikum Jena
Klinik für Innere Medizin
Am Klinikum 1
07747 Jena
+49 3641 9324401
andreas.stallmach@med.uni-jena.de