ADAPT – Aktualisierung der S3-Leitlinie Posttraumatische Belastungsstörung – Update und Erweiterung um Zielgruppen mit besonderen Bedürfnissen

Projektbeschreibung

Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) zählen zu den häufigen psychischen Erkrankungen – in Deutschland sind rund 1,5 Millionen Menschen davon betroffen. Die Symptome umfassen beispielsweise das Wiedererleben traumatischer Erfahrungen (z. B. in Alpträumen) sowie Schlaf- und Konzentrationsschwierigkeiten. Da die Krankheitsbilder so vielfältig sind und Menschen aller Altersgruppen und Geschlechter davon betroffen sein können, variieren auch die Anforderungen an Diagnostik und Therapie erheblich. In der derzeit geltenden Leitlinie werden die Erkenntnisse aus der Forschung einerseits und die Erfordernisse für spezifische Zielgruppen andererseits noch nicht ausreichend berücksichtigt.

Die Forschenden im Projekt ADAPT werden die vorhandene S3-Leitlinie aktualisieren und dabei vor allem vier Zielgruppen in den Blick nehmen: Kinder und Jugendliche, ältere Menschen, Personen mit geistigen Beeinträchtigungen und geflüchtete Menschen. Zudem soll die Literatur der bisherigen Leitlinien anhand der jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse neu bewertet werden. Für die Aktualisierung werden die von der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) festgelegten Regelwerke berücksichtigt. Dazu gehören eine systematische Literaturrecherche und anschließende Bewertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse nach der GRADE-Methodik (Grading of Recommendations, Assessment, Development and Evaluation). Die Empfehlungen werden schließlich mit den psychotherapeutischen Fachverbänden diskutiert und festgelegt. Das Projekt wird für eineinhalb Jahre mit insgesamt ca. 296.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall trägt die Leitlinie dazu bei, Qualität und Abläufe der Versorgung von Menschen mit PTBS zu verbessern und vermeidbare Kosten durch Fehlversorgung und krankheitsbedingte Folgekosten zu reduzieren. Die Einbeziehung der verschiedenen Fachverbände und Berufsgruppen soll bewirken, dass die empfohlenen Behandlungsverfahren eine möglichst breite Anwendung finden.

Konsortialpartner

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München

Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Versorgung von Zielgruppen mit besonderen Bedürfnissen (z. B. Kinder, Jugendliche, ältere und/oder pflegebedürftige Menschen, genderspezifische Besonderheiten, Menschen mit Behinderungen, ethische Aspekte)

Sitz des Antragstellers: Hamburg

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Ingo Schäfer
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Martinistraße 52
20246 Hamburg
+49 40 741059290
i.schaefer@uke.de