AdDiGA – Adhärenz digitaler Gesundheitsanwendungen für depressive Krankheitsbilder und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems

Projektbeschreibung

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) gewinnen in der Versorgung zunehmend an Bedeutung. DiGA können ärztlich bzw. psychotherapeutisch verordnet oder von Versicherten über ihre Krankenkassen angefragt werden. Besonders häufig werden DiGA bei Patientinnen und Patienten mit Depressionen oder Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems verschrieben. Auf diese beiden Gruppen entfallen etwa die Hälfte aller DiGA-Verordnungen. Die steigenden Verschreibungszahlen, das starke Interesse sowie Studien zur Wirksamkeit deuten darauf hin, dass DiGA das Potenzial haben, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Gleichzeitig bestehen jedoch Herausforderungen im Bereich der Therapietreue. Die anfängliche Motivation zur Nutzung lässt nach, sodass DiGA nach kurzer Zeit seltener oder gar nicht mehr genutzt werden. Die Ursachen für dieses Verhalten sind bislang unzureichend erforscht.

In dem Projekt AdDiGA sollen durch umfassende Analysen des Nutzungsverhaltens von Patientinnen und Patienten mit depressiven Krankheitsbildern und Muskel-Skelett-Erkrankungen förderliche und hinderliche Faktoren der Adhärenz von DiGA identifiziert werden. Dazu werden einerseits Erkenntnisse aus bereits vorliegenden Studien zusammengeführt. Andererseits sind Interviews und Delphi-Gruppen mit Nutzenden, Behandelnden sowie Patientenvertreterinnen und -vertretern geplant. In einer Fragebogenstudie mit ca. 10.000 Versicherten der Techniker Krankenkasse werden die Ergebnisse auf Signifikanz überprüft und generalisiert. Auf dieser Grundlage wird ein Maßnahmenkatalog zur Steigerung der Therapietreue bei der Nutzung von DiGAs erstellt.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 900.000 Euro gefördert. Im Erfolgsfall liegt ein praxisnaher Maßnahmenkatalog mit konkreten Handlungsempfehlungen für Patientinnen und Patienten, Behandelnde sowie DiGA-Hersteller vor. Dieser stärkt die Sicherheit und Therapietreue bei der Nutzung von DiGA nachhaltig.

Konsortialpartner

Deutsche Gesellschaft für Patientensicherheit gGmbH, Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Adhärenz in der Nutzung digitaler Versorgungsangebote

Sitz des Antragstellers: Bayern

Laufzeit: 03/2026 – 02/2029

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25029

Kontakt

Prof. Dr. Torsten Eymann
Universität Bayreuth
Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Wirtschaftsinformatik und Digitale Gesellschaft
Universitätsstraße 30
95447 Bayreuth
+49 921 557661
torsten.eymann@uni-bayreuth.de