AGE-ADAPT – Nutzung digitaler Präventionsangebote bei älteren Menschen: Adhärenz trotz sozialer Benachteiligung
Projektbeschreibung
Ab dem 65. Lebensjahr steigt das Risiko für verschiedene altersassoziierte Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, muskuloskelettale Erkrankungen und Krebserkrankungen. Diese sind oftmals durch einen ungesunden Lebensstil mitbedingt. Bei älteren Personen mit sozialer Benachteiligung, beispielsweise geringer Bildung oder Migrationshintergrund, ist das Risiko zusätzlich erhöht. Digitale Präventionsangebote können dabei helfen, das Erkrankungsrisiko zu senken. Oft sind sie jedoch unzureichend an die Bedürfnisse älterer, sozial benachteiligter Menschen angepasst, was deren Zugang und Teilnahme erschwert.
Das Projekt AGE-ADAPT hat das Ziel, Konzepte zur Verbesserung digitaler Präventionsangebote zu entwickeln und diese passgenauer auf ältere, sozial benachteiligte Menschen auszurichten. Die Anpassung dieser digitalen Angebote wird gemeinsam mit älteren Menschen und Kooperationspartnern gestaltet. Zunächst erfolgt eine Bestandsaufnahme aller zertifizierten digitalen Präventionsangebote in Deutschland, um zu untersuchen, wie viele der Angebote auf die Bedarfe von älteren Menschen angepasst sind. Darüber hinaus wird analysiert, wie Anbieter ihre Angebote gestalten, um die Teilnahme älterer Menschen mit und ohne Risiko sozialer Benachteiligung zu erhöhen. Es werden förderliche und hinderliche Faktoren für den Zugang zu und die Teilnahme an digitalen Präventionsangeboten identifiziert. Zusätzlich werden schriftliche Befragungen von ca. 1.000 älteren Nutzerinnen und Nutzern sowie Nicht-Nutzerinnen und Nicht-Nutzern digitaler Angebote durchgeführt.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. einer Million Euro gefördert.
Die Ergebnisse schaffen eine Grundlage dafür, dass Krankenkassen, Pflegeeinrichtungen und weitere Anbieter ihre digitalen Angebote gezielter an ältere Menschen mit sozialen Benachteiligungen anpassen können. Die Erkenntnisse sollen auch auf andere digitale Gesundheitslösungen, wie beispielsweise Videosprechstunden, übertragbar sein.
Konsortialpartner
Universitätsmedizin Greifswald
Themenfeld: Adhärenz in der Nutzung digitaler Versorgungsangebote
Sitz des Antragstellers: Berlin
Laufzeit: 01/2026 – 12/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25028
Kontakt
Prof. Dr. Lisa Marie Warner
MSB Medical School Berlin
Institute of Psychosocial Research for Health Promotion and Intervention
Rüdesheimer Straße 50
14197 Berlin
+49 30 76683 75600
lisa.warner@medicalschool-berlin.de