AKOPIM – Algorithmische Kipppunktanalyse zur Optimierung der Patient Journey bei Multimorbidität

Projektbeschreibung

Gemäß § 25b SGB V des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes (GDNG) sind die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen dazu berechtigt, Daten ihrer Versicherten zu nutzen, um individuelle Gesundheitsrisiken zu erkennen. Mithilfe dieser datengestützten Auswertung sollen die Versicherten Hinweise auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung, das konkrete Risiko einer Erkrankung, eine mögliche Pflegebedürftigkeit oder eine bestehende Impfindikation erhalten. Anschließend können die Versicherten entscheiden, ob sie zu ihren individuellen Gesundheitsrisiken ärztlichen Rat einholen und mögliche weitere Schritte besprechen möchten.

Das Projekt AKOPIM prüft die praktische Umsetzung des neuen Konzepts der Versichertenansprache anhand der Zielgruppe multimorbider Patientinnen und Patienten. Mithilfe eines eigens entwickelten Algorithmus sollen Risiken für Kipppunkte in der entsprechenden Patientenversorgung frühzeitig identifiziert werden. Auf dieser Grundlage sollen dann geeignete Maßnahmen erörtert werden, um häufigere Verordnungen, Überweisungen, Krankenhausaufnahmen und -verweildauern zu minimieren oder eine mögliche Pflegebedürftigkeit früher zu erkennen.

Die Entwicklung des Algorithmus basiert auf den Daten von rund 200.000 Versicherten und der Methode des maschinellen Lernens (ML). Die Erprobung des Algorithmus soll durch das Anschreiben von etwa 20.000 Versicherten initiiert werden. Im Anschluss erfolgt eine Evaluation der Verständlichkeit, Wirksamkeit und Akzeptanz des Vorgehens. Zu diesem Zweck werden im Rahmen einer Prozessevaluation Befragungen und Fokusgruppen mit Patientinnen und Patienten sowie Hausärztinnen und Hausärzten durchgeführt.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,3 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall tragen die Ergebnisse zu einer optimal koordinierten, interdisziplinären und patientenzentrierten Versorgung multimorbider Patientinnen und Patienten bei. Zudem liefern sie Hinweise auf die Wirksamkeit und Akzeptanz der Regelungen des § 25b SGB V des GDNG bei den Versicherten.

Konsortialpartner

OK Nordost – Die Gesundheitskasse, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Themenfeld: Algorithmen für die Erkennung gesundheitlicher Risiken auf der Basis von Sekundärdaten

Sitz des Antragstellers: Niedersachsen

Laufzeit: 01/2026 – 12/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25040

Kontakt

Dr. Thomas Grobe
aQua - Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH
Gesundheitsberichtserstattung und Biometrie
Maschmühlenweg 8–10
37073 Göttingen
+49 551 78952-0
Thomas.grobe@aqua-institut.de