BARGRU – Barrieren bei GruppenpsychotherapeutInnen gegenüber der ambulanten Gruppenpsychotherapie zu Lasten der GKV

Projektbeschreibung

Fast jeder vierte Erwachsene leidet zumindest kurzzeitig an einer psychischen oder psychosomatischen Störung. Das hat oft weitreichende Folgen für die Betroffenen selber und ihre Familien: Erkrankte weisen oft lange Ausfallzeiten durch Arbeitsunfähigkeit auf und tragen relativ und absolut gesehen ein hohes Risiko einer vorzeitigen Berentung. Vom ersten Symptom bis zur passenden psychotherapeutischen Behandlung dauert es oft Jahre. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Eine psychotherapeutische Gruppentherapie ist eine anerkannte Alternative zur Einzeltherapie. Sie wird derzeit in Deutschland jedoch sehr selten angewandt. Die Gründe dafür sollen im Projekt BARGRU aufgeklärt werden, um die Option zu schaffen, die Indikation zur ambulanten Gruppentherapien leichter realisieren zu können. Dazu werden die zur Gruppenpsychotherapie Berechtigten  befragt, was sie von der Realisierung dieser Indikation abhält. Liegen bspw. personen-, weiterbildungs- oder institutionsbezogene Hemmnisse sowohl auf der Anbieter- als auch auf der Patientenseite für die Durchführung ambulanter Gruppenpsychotherapie vor. Zusätzlich werden sogenannte Versorgungsdaten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) daraufhin analysiert, ob sich Hinweise auf besonders benachteiligte Patienten-Gruppen oder Relationen zwischen Stadt und Land bzw. Abhängigkeit zur Einwohnerdichte erkennen lassen. Auf Basis dieser quantitativ und qualitativ gewonnenen Erkenntnisse werden Handlungsempfehlungen entwickelt, die die Barrieren, eine Gruppenpsychotherapie anzubieten, vermindern sollen.

Das Projekt wird für zwei Jahre mit insgesamt ca. 280.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall erhöht sich die Zahl der Gruppenpsychotherapie anbietenden qualifizierten Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Das könnte zu einer Verkürzung der Wartezeit in der ambulanten Versorgung führen.

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Dr. med. Gereon Heuft
Universitätsklinikum Münster
Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Domagkstr. 22
48149 Münster
0049 251 83 52901
heuftge@ukmuenster.de