CLOSED – Versorgungsverläufe von Menschen mit dauerhafter oder hochfrequenter Nutzung von geschlossenen psychiatrischen Settings in Niedersachsen
Projektbeschreibung
Die Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Schizophrenie mit komorbider Suchterkrankung, stellt das Gesundheitssystem oftmals vor große Herausforderungen. Dies betrifft sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche. Da es an geeigneten Versorgungsmodellen fehlt, werden Betroffene besonders häufig in akutpsychiatrischen Kliniken versorgt und verbleiben dort länger. Dadurch sind die Akutkliniken häufig überlastet.
Ziel des Projekts CLOSED ist es daher, diese Vielnutzer und Langzeitversorgten der akutpsychiatrischen Versorgung, insbesondere in geschlossen Einrichtungen, genauer in den Blick zu nehmen. Dabei sollen ihr Versorgungs- und Betreuungsverlauf, ihre Sichtweise sowie ihre Erfahrungen mit dem Versorgungssystem untersucht werden, um sie besser verstehen zu können. So können mögliche Risikofaktoren identifiziert werden, die zu schwierigen Versorgungsverläufen oder einer häufigen Krankenhausnutzung führen.
Um die Fragestellungen des Projekts zu beantworten, kommen verschiedene qualitative und quantitative Methoden zum Einsatz. So werden beispielsweise Routinedaten der gesetzlichen Krankenkassen analysiert, und Gruppen- sowie Einzelinterviews mit Patientinnen und Patienten, ihren Angehörigen sowie Akteuren der medizinischen und sozialen Versorgungssysteme durchgeführt. Ergänzend dazu wird eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Durch den Einsatz dieser unterschiedlichen Methoden soll ein umfassendes Verständnis der zu untersuchenden Fragestellungen erreicht werden.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, den Bedarf und die Bedürfnisse von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen besser zu verstehen und eine patientenorientiertere Versorgung zu ermöglichen. Zudem soll damit eine Über- und Fehlversorgung in den akutpsychiatrischen Kliniken vermieden werden.
Konsortialpartner
AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen, Leibniz Universität Hannover, Medizinische Hochschule Brandenburg Campus GmbH, Universität zu Köln
Themenfeld: Themenoffen
Sitz des Antragstellers: Niedersachsen
Laufzeit: 01/2026 – 12/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25054
Kontakt
Constance Stegbauer
aQua – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH
Abteilung Evaluation und Implementierungsforschung
Maschmühlenweg 8–10
37073 Göttingen
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